Teil VI - Homo Deus "Licht an oder aus?"

Es wird was mit Ihnen machen. Ihr Maximilian Mitera

Die Verbindung von Mensch und Technologie für die Freiheit der Kreativität?

Wie entscheiden Sie sich!

Menschliche Kreativität findet man nicht nur in Museen, Bibliotheken und Kompositionen. Die eigentliche Leinwand der Kreativität können Sie erkennen in der Betrachtung unserer Welt, wobei unsere Entscheidungen die Farbtupfen und Pinselstriche waren, sind und werden. Wenn ausreichend viele Menschen in der Lage sind, ihre Intelligenz und Kreativität für die Werte der Demokratie, Gleichheit und Nachhaltigkeit einzusetzen, dann können wir zusammen eine gesunde Zukunft einer fortwährenden Entwicklung schaffen.

Freude ist die unterlegene Emotion unter der Familie der Emotionen, wie Angst, Wut, Verachtung, Ekel und Trauer. Deshalb sollten Sie auch in den dunkelsten Gängen immer nach der Freude, suchen weil die Tür mit dem Licht, die Quelle der Schönheit, oft dahinter verborgen ist.

Folgen Sie mir bitte zu einem Beispiel aus dem tatsächlichen Leben. Dieses Beispiel hatte mich berührt, geprägt und vor allem Hoffnung und Kraft gegeben, als auch ich viel verloren und alleine einen dunklen Weg zu beschreiten hatte.

Einer der für mich genialsten deutschen Künstler, Musikmacher und Mensch verlor am 01. November 1998 und am 05. November 1998 seinen Bruder und seine Ehefrau. Im Anschluss nahm er eine längere Auszeit, die ich als dunklen Gang des Lebens bezeichnen möchte.

Jeder kann zu jeder Zeit aus seiner gewohnten Bahn geworfen werden und muss im Anschluss eine Tür durchschreiten, die bislang verborgen war. Der dunkle Gang hinter dieser Tür reflektiert unser Leben, unsere Erfahrungen, unsere Gefühle und offenbart aber auch eine besondere Kraft, wenn Sie wieder gefunden wird, um sich ins Leben zurückzukämpfen. Eine Prüfung für unser Leben, gleich dem, was und warum man diesen dunklen Gang beschreiten musste oder noch muss. Die Liebe zum Leben, zum Sinn, zu unseren Lieben und zu uns selbst, kann aus meiner Sicht nicht besser beschrieben werden, wie der Text, den dieser Künstler beim Durschreiten des dunklen Ganges über die Tür ins Leben zurück veröffentlicht hat. Nehmen Sie sich kurz die Zeit und lassen Sie diese Zeilen auf sich wirken:

„Ich kann nicht mehr sehen

Trau’ nicht mehr meinen Augen

Kann kaum noch glauben

Gefühle ha’m sich gedreht

Ich bin viel zu träge

Um aufzugeben

Es wär’ auch zu früh

Weil immer was geht

Wir waren verschworen

Wären füreinander gestorben

Haben den Regen gebogen

Uns Vertrauen geliehen

Wir haben versucht

Auf der Schussfahrt zu wenden

Nichts war zu spät

Aber vieles zu früh

Wir haben uns geschoben

Durch alle Gezeiten

Haben uns verzettelt

Uns verzweifelt geliebt

Wir haben die Wahrheit

So gut es ging verlogen

Es war ein Stück vom Himmel

Dass es dich gibt

Du hast jeden Raum

Mit Sonne geflutet

Hast jeden Verdruss

Ins Gegenteil verkehrt

Nordisch nobel

Deine sanftmütige Güte

Dein unbändiger Stolz

Das Leben ist nicht fair

Den Film getanzt

In einem silbernen Raum

Vom goldenen Balkon

Die Unendlichkeit bestaunt

Heillos versunken, trunken

Und alles war erlaubt

Zusammen im Zeitraffer

Mittsommernachtstraum

Du hast jeden Raum

Mit Sonne geflutet

Hast jeden Verdruss

Ins Gegenteil verkehrt

Nordisch nobel

Deine sanftmütige Güte

Dein unbändiger Stolz

Das Leben ist nicht fair

Dein sicherer Gang

Deine wahren Gedichte

Deine heitere Würde

Dein unerschütterliches Geschick

Du hast der Fügung

Deine Stirn geboten

Hast ihn nie verraten

Deinen Plan vom Glück

Deinen Plan vom Glück

Ich gehe nicht weg

Hab’ meine Frist verlängert

Neue Zeitreise

Offene Welt

Habe dich sicher

In meiner Seele

Ich trag’ dich bei mir

Bis der Vorhang fällt

Ich trag’ dich bei mir

Bis der Vorhang fällt

Quelle: http://www.letzte-version.de/songbuch/mensch-live/der-weg/

Daher schätzen Sie die Stärke mehr als die Macht, die Sie fortwährend hinterfragen sollten. Beobachten Sie, um Verstehen zu wollen, und nehmen Sie Komplexität nicht als einfach und das Einfache oft nicht als komplex. Schauen Sie niemals weg und vergessen Sie nichts. Lieben Sie und lassen Sie sich lieben und vergessen Sie hierbei niemals ihre eigene Unwichtigkeit. Akzeptieren Sie niemals die Gewalt, Rassismus und Ungleichheit und glauben Sie niemals, dass Sie was Besseres sind als ihr Gegenüber.

Werkzeuge und Räume

Gesunder Aktivismus geht mit kulturellen Veränderung einher. Die Bedingung hierbei ist, in jedem Teil des eigenen Lebens nach Veränderungen, Alternativen und kreativen Ideen zu suchen. Menschen wir Gandhi waren eigentlich Künstler, weil diese in der Lage waren und sind, das „Warum“ und „Wozu“ einfach zu erklären. Dazu gehört auch die Logik des Nachhaltigen (gesunde Entwicklung und Freiheit) über den individuellen Profit (Gier und Beschränkungen) zu stellen.

„Die Meinung, dass Kunst und Politik getrennt sein sollten, ist in sich schon eine politische Einstellung.“ (George Orwell)

Wird das Gemeinwesen zunehmend gegenüber kreativen Ideen und Alternativen gemeiner (bösartiger)?

Wenn wir glauben, dass unsere Karten, mit denen wir im Leben spielen, sehr schlecht und anderem unterlegen sind, dann werden wir in der Auswahl unserer Möglichkeiten begrenzt. Das führt zu der Einstellung, nur Einfluss auf die eigene kleine Umwelt, wie der Familie, zu haben. Demgegenüber versuchen Menschen mit Macht, die Bösartigkeit und den Zynismus derer zu fördern, die keine Macht haben. Wenn Sie glauben, dass Sie sowieso nichts bewegen können, werden Sie es auch erst gar nicht versuchen. Ihr Potential wird weiter schlummern, wird weder gesucht, noch gefunden, noch gefördert und nicht mit einer Quelle des Neuen verbunden.

Max Horkheimer sagte einmal: „Zyniker, die gut informiert sind, sind nichts anderes als Ja-Sager.“ Das hat zur Folge, dass viele Menschen von Passivität und Unterlegenheitsgefühlen geprägt sind. Diese Gefühle und Emotionen sind weder angeboren, noch eine genetische Vormerkung, sondern ein Resultat diverser Gesellschaftssysteme, welche diese Unsicherheit für den eigenen Machterhalt ausnutzen.

Weltweit drohen die Lebensstandards zu sinken. Warum und wozu? Millionen von Menschen betrachten das Sinken ihres Wohlstands als ein herausforderndes Problem. „Ich muss mehr und härter arbeiten und lernen.“, steht im Fokus und nicht das System, was dieses Problem verursacht hat.

Einer der ersten Reaktionen ist, sich der eingeengten Situation anzupassen. Wenn Sie die aktuellen Krisen (Kriege, Rohstoff- und Wirtschaftskrise) anschauen, dann ließe die Logik eigentlich mehr Widerstand erwarten? Der Durchschnittsbürger hat sich an die Situation angepasst und passt sich zunehmend weiter an. Er hat sich der präsentierten Komplexität unterworfen, ohne die toxische Entwicklung der Systeme erkennen zu können oder erkennen,zu wollen (Mitverantwortung).

Immer mehr Menschen schätzen den Ist-Zustand und die kommende Entwicklung als ungerecht und krank ein. Darüber hinaus wissen sie, dass die meisten Gesellschaftssysteme überwiegend denen an der Spitze dienen.

Warum widersetzen sie sich nicht? Warum reicht es nicht aus, zu erkennen, wie schlimm die Situation ist und die Entwicklung mit großer Wahrscheinlichkeit werden kann?

Unnötigerweise sterben jedes Jahr Menschen durch Armut, Gewalt, Krieg, fehlender medizinischer Versorgung, Hunger und Unterdrückung. Milliarden von Menschen werden die Würde und die Kontrolle über ihr Leben und die notwendigen Mittel, um ihre Fähigkeiten zu nutzen, vorenthalten. Jedoch es scheint nicht auszureichen, weil sich manche Politiker hinstellen und sagen können, dass es keine Alternativen gäbe. Wie heißt dieses Phänomen, dass so brutal, tödlich und lähmend ist und wie kann man sich einer oder mehreren Gegenbewegungen für eine gesunde Entwicklung und Zukunft anschließen? Jede Gesellschaftsform unterliegt Veränderungen und ist nicht wie der Tod unveränderlich. Die Ungerechtigkeiten sind keine Tatsache des Lebens und müssen und dürfen nicht als solches hingenommen werden.

Betrachten Sie als Beispiel das Bildungssystem. Es ist u/o wäre eine wesentliche Funktion, um die Rollen und Möglichkeiten für unsere Gesellschaft zu verbessern.

Der Mensch wählt grundsätzlich das, was er oder sie sehen kann und ihr oder ihm zur Verfügung steht und vergisst dabei, dass man das komplette System verändern kann.

„In der stürmischen Jugend der Menschheit können wir schwere Fehler machen, die unser Wachstum lange Zeit aufhalten. Das tun wir, wenn wir sagen, dass wir jetzt keine Antworten haben, so jung und unwissend, wie wir sind. Wenn wir alle Diskussionen, jede Kritik, unterdrücken und behaupten: „Das ist die Antwort, meine Freunde; die Menschen sind gerettet!“, verurteilen wir die Menschen für lange Zeit dazu, mit den Ketten der Autorität zu leben, im Gefängnis unserer gegenwärtigen Vorstellungskraft. So ist es schon so häufig geschehen.“ (Richard Feynman)

Was den Menschen besonders macht, könnte seine Fähigkeit der Selbstveränderung sein, sowie, die Fähigkeit, die Welt so zu erschaffen, wie wir sie uns wünschen. Die Kommunikation, Technologie (KybernEthik) und Interaktion kann mit unserer konstruierten und sozialen Umwelt die Zukunft gesund verändern.

Die menschliche Natur ist achsensymmetrisch und auch nicht. Wir haben ein Gehirn, diverse Organe, zwei Arme und zwei Beine. Es gibt angeborene Fähigkeiten und genetisch bedingte Vormerkungen, auf deren Basis wir uns weitere Fähigkeiten aneignen können. Wir können Wünsche ausdrücken und Zielen folgen. Darüber hinaus sind wir grundsätzlich zu Solidarität fähig, was die Wurzel ist, dass wir uns gegenseitig helfen können. Auf dieser Grundlage basiert auch unsere Anpassungsfähigkeit, uns so zu verhalten, wie es gesellschaftlich gewollt u/o erwünscht ist – die gesellschaftliche Erwünschtheit. Demgegenüber sind wir jedoch auch in der Lage das exakte Gegenteil abzubilden. Auch das ist eine Art Achsensymmetrie und die Frage, die sich daraus formulieren lässt, ist: „Wie kann man der Vision einer besseren Gesellschaft gerechter werden, in der jedes Potential gesucht, gefunden, gefördert und effektiv miteinander verbunden wird, um das Ziel der gesunden Zukunft näher zu kommen?“. Hierzu sollte die Gesellschaft ganzheitlich betrachtet und strukturiert werden, um Eigenschaften die wir gesamtgesellschaftlich mögen zu fördern und diese, die wir gesamtgesellschaftlich verachten zu minimieren.

Die bisherige Geschichte der Menschen ist deprimierend, weil diese von Gewalttaten, Kriegen und Ausbeutungen geprägt ist. Die Geschichte ist wichtig, um aus ihr zu lernen, um Neues und eine bessere Gesellschaft zu schaffen, und nicht, um sich mit der Bewahrung des Alten abzufinden. Daher ist die Geschichte auch hilfreich, um zu erfahren, wie sich Menschen dagegen gewehrt haben. Wie bei der berühmten Schlacht am „little big horn“, als sich Eingeborene (Indianer) in den Amerika gegen die weißen Eindringlinge gewehrt haben oder wie sich afrikanische Sklaven gegen ihre Unterdrücker aufgelehnt hatten. Beispiele hierfür sind die Aufstände in Virginia im Jahr 1800, South Carolina im Jahr 1822 und 1831 von Nat Turner in Southampton County, Virginia. Weitere gute Beispiele, wie Streiks gegen die Ausbeutung von Mitarbeiter in Konzernen oder gegen die Unterdrückung in Diktaturen, gab und gibt es immer wieder. Oft sind diese Auflehnungen geprägt von Erfolgen und Veränderungen. Ein weiteres sehr gutes Beispiel ist die friedliche Revolution in der DDR, die zur Wiedervereinigung Deutschlands führte.

Wenn man sich mit dieser Geschichte befasst, kann man neue Herangehensweisen finden, auf deren Basis man bessere Umgebungen schaffen kann. Auch die bisherigen Helden des präsentierten Lehrplanes dürfen und müssen hinterfragt werden. So könnte zum Beispiel auch Martin Luther nicht nur als der großartige Reformator der die Bibel übersetzte, sondern auch ein Rassist und Judenhasser bezeichnet werden.

Demgegenüber war Mark Twain nicht nur ein großartiger Schriftsteller, sondern auch ein Visionär und Führungsfigur der anti-imperialistischen Bewegung.

Aus diesen Beispielen heraus sollten Menschen sich niemals entmutigen lassen für eine bessere und gesündere Zukunft einzustehen, egal wie oft man verliert und gleich, was die Gesellschaft einen angetan hat. Diese Worte sollen sie vor allem dabei motivieren, sich niemals entmutigen zu lassen, um an gesunde Alternativen gegen Ausbeutung, Unterdrückungen, Eroberungen und Krieg zu glauben, sich einzusetzen und daran zu arbeiten.

Brechen Sie aus dem Gefängnis der mentalen Monokultur der tiefen wirtschaftlichen Unsicherheit aus, die zunehmend ihre Grundbedürfnisse raubt, und entdecken Sie die vielen Alternativen für eine bessere Welt und eine gesündere Zukunft. Und hüten Sie sich vor der Kultur des Hasses, der Gewalt und des Tötens, weil unsere Kinder in einer Kultur des Friedens aufwachsen sollen, damit ihr Potential gesucht, gefunden, gefördert und verbunden wird für eine gesunde Zukunft. Es ist das Lernen und das Schaffen von Alternativen durch fortwährendes Infragestellen des Ist-Zustands. Betrachten Sie sich als Teil eines wunderschönen Planeten in diesem Universum mit scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten. Sie sind mit allem verbunden und alles ist mit Ihnen verbunden. Daher sollten Sie ihren Teil dazu beitragen, um die Zukunft besser und gesünder zu machen - Sicherheit, Freiheit und Würde für unsere Natur.

„Wo sollst Du Schönheit suchen, und wie kannst Du sie finden, wenn sie nicht dein Weg und Führer ist? Dein alltägliches Leben ist dein Tempel und deine Religion. Wann immer Du dich hingibst, gib dich voll und ganz hin.“ (Kahlil Gibran)

Was wir morgen schaffen, hängt von dem ab, was wir heute tun. Dazu gehört, fortwährendes Hinterfragen und hin- und wieder die Vergangenheit loszulassen. Die Möglichkeiten unseres Denkens, unserer Freiheit und unseres Glückes zu kennen, gibt Ihnen die Chance, ihr Potential zu entfalten. Je mehr wir unseren Einfluss auf die Zukunft der Welt verstehen lernen, desto besser können Sie die Gesundheit dieser Welt beeinflussen.

Eine Veröffentlichung dieses Artikels ist erwünscht.

1 „Gefällt mir“