Tausche Angst gegen Hoffnung

Wir erkennen langsam in der Welt der Schatten (dem Speziellen), dass der Westen einem falschen Bewusstsein folgt, weil der Osten uns in der Entwicklung allgemein davon läuft.

Wir irren mit unserem falschen statischen, „modernen“ amerikanisierten „here we are - here we go“ Bewusstsein in der Gegenwart und sind darin zunehmend ängstlich gefangen. Warum? Um die Welt heute zu verstehen brauchen wir Psychologen, NeuroSciene und das Bewusstsein der Vergangenheit. Wer Zukunft verstehen will, der muss zuerst die Vergangenheit verstehen.

Zukunft und Vergangenheit haben wir aus den Augen verloren, in unserer egoistischen Gier in der unter-komplexen Position des Beobachters der 1. Ordnung. Die Wahrheit ist, der Mensch liebt es sich selber zu betrügen. Auch das zeigt uns die Digitalisierung deutlicher, als je zuvor. In Facebook & Co. sammeln sich nicht zufällig Darstellungen, die ein Image aufbauen sollen, eine Trugwelt. Wir suchen primitiv nach Anerkennung und Bestätigung, auch durch triviale Meinungen, die kaum einer vernünftigen Reflektion stand halten. Unsere Meinungskloakten, die fast alle wie Theorien das Gute wollen, aber auch gerne absolutistischen Anspruch erheben und Wahrheit damit auseinander reißen.

Der Mensch will deuten, auch wenn er dafür nicht qualifiziert ist. Subjekte dürfen nicht zeigen, dass sie längst die Kontrolle verloren haben. Das ist die Begründung für den Dunning-Krüger Effekt, den wir gerne auf andere anwenden, nur nicht auf uns selbst!
Fehlende Qualifikation von Mensch und Organisation, das fällt nicht zufällig derzeit besonders in der Politik auf, da es in unserer politischen Funktion keine Mindestqualifikationen gibt. Denn sie wissen nicht, was sie tun.

Aber auch abgetrennte Experten könne unser vernetztes Leben nicht mehr deuten. Daher tauchen jetzt global und in allen Partien Populisten auf, die den Menschen das verkaufen, was die Politik der Mitte und unsere abgetrennten Experten nicht mehr deuten können.
Wir haben es selber nicht anderes verdient, als das sich Geschichte unheilvoll wiederholt. Denn wir haben selbst die Basis unserer Kultur vergessen und folgen in bewusst falsch programmierten Bewusstsein abgetrennten Zielvorstellungen, die uns am Ende selber zerstören. Um den Irrsinn überhaupt noch ertragen zu können trinken wir im Westen gerne Alkohol, konsumieren legale und illegale Drogen so, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Die Cannabis Legalisierung ist überfällig, da sonst das Volk nicht mehr zu bändigen ist. Soviel Unsinn kann man nur noch bedröhnt ertragen. Angst hat Hochkonjunktur und unsere Governance verschweigt das höchste Risiko: Out of Control, Chaos, weil man die Welt nicht mehr gestalten kann sondern ihr nur noch in kaum noch zu ertragener Arroganz und Show folgt. Das Ende der Post-Moderne und der Beginn der Hyper-Modernen zwingt unsere Ego-Konstruktionen in die Knie. Doch die meisten Menschen, besonders Machtmenschen mit einer hohen künstlichen Identität (Geld) akzeptieren die Realität nicht und verbiegen sie in tiefster Perversion. Wer das nicht glaubt, dem öffnet der Ukraine Krieg vielleicht die Augen. Dort führt Putin Narrative eine Luis XIV ins Feld (L’État, c’est moi, Der Staat bin ich, Paris 1655). Es verteidigt sich ein tapferes Volk, welches sich gerne demokratisch und solidarisch gibt, es aber im Grunde nicht ist. Am Mittelmeer fallen derzeit zahlreiche Luxus-Karossen mit jungen Ukrainern auf, die vermehrt hier investieren.

Im Grunde tobt in der Ukraine ein Krieg der Subjekte, die vergessen haben, dass es sie ohne ein Objekt gar nicht gibt.

„Nichts als die Wahrheit“ - ja, aber was ist denn überhaupt wahr und was trügt?
Die Digitalisierung macht den Menschen erstmalig vom Subjekt zum Objekt, auch wenn wir das niemals zugeben können, da sich in diesem Moment die Krone der Schöpfung von selber auflösen würde. Doch die Digitalisierung macht unmissverständlich klar: das Ding mit dem menschlichen Ego ist nur die halbe Wahrheit. Es gibt eine Welt, die wir nicht sicher kontrollieren, auch kein konstruierter Gott. Hier hilft nur klarer Verstand (daher sprechen wir seit Jahren von einer notwendigen 2. Aufklärung) und eine passende Organisation, so wie wir das immer wieder grundsätzlich erklären und an Beispielen den Mehrwert zeigen, prämiert durch World Awards.
Doch um das zu verstehen, muss der Mensch und die Governance erst einmal zugeben können, dass sie selber nur konstruiert sind. Und das lässt das krankhafte Ego unserer westlichen Kultur und besonders Governance nicht zu (einige psychologische Untersuchungen zeigen, dass viele Top-Manager im Grunde Psychopaten sind; ich habe nicht wenige in meinem Leben kennen lernen müssen).
In Assessment Centern sieben wir Menschen mit sozialer Intelligenz zum Vorteil des Nutzens aus.
Anmerkung, das mit der emotionalen vs. sozialer Intelligenz ist auch so eine Subjekt-Objekt Verdrehung mit EGO-Fokus, aber das an anderer Stelle.

Heute herrscht vornehmlich eins, die begründete Angst zu versagen. Unsere Intuition sagt uns immer deutlicher, etwas stimmt nicht. Und das hat auch seinen Grund, wenn man versteht, was gerade warum passiert und eben nicht. Wir spielen nur eine Show, die uns längst gefangen genommen hat. Das ähnelt der untergehenden Titanic. Die Musik spielt weiter. Die, die sich retten können gehen von Bord. Unser Chancen und Risiko Radar hat genauso versagt, wie unser Unvermögen zu transformieren, weil alle opportunistisch ihr Ego festhalten. Wir haben die weisen Mahnungen eines Dirk Baecker oder Peter Kruse überheblich ignoriert. Piaget verstehen wir nicht. Wir ignorieren Probleme, wir versuchen das Objekt mit 100 und 200 Milliarden Paketen zu assimilieren. Auf die Idee uns als Subjekt selbst zum Objekt zu machen und uns neu zu programmieren, auf die Idee kommen wir erst, wenn es zu spät ist. Piaget´s Forschungen zeigen das Risiko. Doch wir wiederholen. Die meisten Menschen verstehen erst die Notwendigkeit zum Change, wenn sie zum Opfer geworden sind. Bis dahin nageln wir alles ans Kreuz, was uns einen Spiegel vorhält, der uns nicht als Krone der Schöpfung bestätigt.

Wir wissen gar nicht mehr, was wir da warum eigentlich spielen. 80% der angeblich aufgeklärten Menschen wissen nicht, warum sie überhaupt leben. Und dieses Phänomen erleben wir bei immer mehr Institutionen. Nassehi sprach 2019 weise vom „ratlosen westlichen Institutionen Arrangement“, grundlegend. Leider zeigte er keine Lösung wie wir auf. Die kompensierenden Lern- und Lösungsfunktionen, die sein Lehrer Niklas Luhmann bereits 1971 anführte. Wir haben diese ausformuliert und in der Praxis getestet.
Wir wollten diese verschenken. Doch dafür wurden wir angegriffen. Nun verkaufen wir diese meistbietend. Denn Egoisten scheinen nur Egoisten zu verstehen.

Unsere Organisationen und Institutionen kollabieren zuerst an und in der entfesselten Welt (Giddens), und dann wir, weil wir von ihnen abhängig sind. Auch hier sind wir Objekt einer Welt, die wir als Subjekt konstruiert haben. Verstehen Sie das Prinzip, welches ich unten mit einer Grafik auflösen werde?

Unser Kernproblem arbeiteten wir im interdisziplinären Team Anfang 2020 mit Professoren und einer Vertreterin einer der größten Organisationsentwicklungsfirmen aus HR Sicht heraus: Die Governance der Institutionen gibt nicht zu, dass sie selber sinnlos geworden sind, weil sie den Sinn nicht organisiert haben und es heute auch nicht tun, bzw. es gar nicht können, Sie verstehen und folgen nur noch der Macht, die Struktur-Elemente von Giddens verlieren mehr und mehr ihre Symmetrie, die Handelnden spüren das zuerst intuitiv und Chaos breitet sich so aus. 2019 schrieben wir über den Digitalen Elefanten und wurden von einigen kopiert (daher veröffentlichten wir kostenfrei), jedoch nicht verstanden. Noch immer machen uns CIOs Glauben, dass Digitalisierung nur eine Technik sei.

Und CEOs glauben dem CIO, da sie sonst keine Hoffnungsträger gegen ihre Angst haben. Die Aufsichtsräte versagen, weil sie zu weit von der Realität weg sind und oft nur, wie der neue Deutsche Corporate Governance Kodex ein zahnloser Tiger sind. Wir reflektieren uns nicht kritisch im Spiegel sondern lieben unsere Selfies, die Show. Die 3 Werte Sokrates treten wir mit den Füssen und laufen dann zum Psychologen, weil wir depressiv, unglücklich sind. Wahrheit, Güte und Notwendigkeit. Im Grunde nicht schwer, doch die Macht will es anders. Und unser Bundespräsident schreitet nicht ein. Sein Eid nur Show?

Obwohl jeder Soziologe weiß, Gesellschaft (Systeme) ist Kommunikation und vice versa ignorieren wir die 4. grundsätzliche kommunikative „Katastrophe“ (Dirk Baecker) und unsere soziale Pflicht, diese Katastrophe ordentlich zu organisieren!

Pflicht und Nutzen muss man gemeinsam organisieren. Darauf machte Prof. Göbel, HSU schon vor seiner Habilitation aufmerksam. Er entdeckte, dass die BWL im Grunde eine reine Nutzenlehre ist (unsere zukünftige Nutzenleere ist die Konsequenz), welche die Kehrseite des Nutzens, die Pflicht oder Verantwortung (vgl. Foucault) nicht managt.
In der VWL gibt es schon lange Konstrukte der externen Effekte. Aber diese verstehen wir nur in der Schule des Wiener Kreises (also was man unmittelbar sieht, Folgen 1. kybernetischer Ordnung), dessen unter-Komplexität, nennen wir es beim Namen, Naivität immer noch unser Bewusstsein beherrscht. Auch Luhmann zeigte glasklar, die Sicht des Beobachters 1. Ordnung reicht nicht, um systemisch zu verstehen. Und die Digitalisierung wird nun immer mehr zum Beobachter 2. Ordnung. Die Macht bäumt sich gegen so viel sozialisiertes Wissen und versucht uns wieder vor die 1. Aufklärung zu führen und unser Bewusstsein zu waschen. 1984 beschrieb das, was wir zuerst in den USA unter Trump und nun erstaunlich selbst bei denen beobachten, die den Sieg über den Faschismus für sich beanspruchen, besonders deutlich bei Putin. Aber lassen wir die Weltpolitik Weltpolitik sein. Auch wenn diese allgemeines gerade besonders transparent macht.

Kommen wir langsam zur Lösung
Wie überwindet man Illusionen, sich selber und wie erreicht man ein höheres, plastisches WIR-Bewusstsein über sich selber hinaus?
Das was jetzt folgt ist in der Wissenschaft nicht einfach abstrakt zu verstehen. Daher erzähle ich Ihnen eine Geschichte über das, was ich am besten kenne, mein eigenes Leben. Ich lade Sie herzlich ein, durch Nutzung meiner eigenen Lebensgeschichte (Narrativ) das zu verstehen, was in einer Zeit weit vor uns bereits verstanden wurde; wir es aber der Trivialität geopfert haben, um den Nutzen zu mehren und die Pflicht zu vergessen.
Als ich ein Kind war, hatte ich irgendwie kein dominierend wollendes Ego. Meine Mutter berichtet, ich war ein auffällig braves und glückliches Kind, welches selbst im Schlaf herzlich lachte. Nicht nur zur Freude meiner Eltern und meines Bruders :wink:
Ich lebte in der Einheit der Natur (meine Eltern hatten eine große Gärtnerei) und in Harmonie, auch mit meinem Hund. Als ich mit 10 auf das Internat und priesterliche Erziehung kam (Pallottiner) herrschte dort ein rauer Wind. Ich musste mich auf einmal behaupten, im Wettstreit besonders mit meinen ca. 200 neuen „Brüdern“. Ich lernte mit diametralem Unsinn umzugehen. Religionsunterricht und Evolutionsgeschichte z.B… Während es sich ca. 90 % meiner Mitschüler einfach machten, indem sie das, was sie erzählt bekamen auswendig lernten und bei Klassenarbeiten abspulten, reflektierte ich Dinge, so wie ich es mit meiner damaligen geistigen Reife tun konnte. Ich analysierte so auch das Verhalten in der sich wandelnden Struktur und den Freiheitsgraden von der Grund- über die Mittel- bis zur Oberstufe. Ich erkannte, dass Kopie-Strategien von ehemals Musterschülern, die in der Grundstufe klappten, auf einmal versagten. Auf einmal gewannen die, welche gelernt hatten selber zu lernen, eine innere methodische Lernfunktion ausgebildet hatten. Die Kunst sich und anderes systemisch zu reflektieren war auf einmal entscheidend, um ganz vorne dabei zu sein. Trotzdem schafften es viele in der Schule, indem sie Dinge einfach auswendig lernten und nicht verstanden. Das fiel mir schwer. Während ich Mathematik Bücher fast wie Romane lesen konnte verzweifelte ich an meiner eigenen Ungeduld Dinge auswendig zu lernen, die mich nicht sonderlich interessierten, wie z.B. lateinische Vokabeln. Mein Studium der BWL konnte ich nach dem Wehrdienst recht mathematisch gestalten und mir so selbst komplexe Dinge erschließen. Ich hatte die Deduktion als sichere Methode für mich entdeckt vom Allgemeinen auf das Spezielle zu schließen. Mit Einsatz von ca. 100 Personentagen absolvierte ich so z.B. mein BWL Studium an der Uni Köln und arbeitete mehr als berufsbegleitend als Systemanalytiker und Programmierer für das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft beim Deutschen Städtetag in Köln und das Deutsche Bibliotheksinstitut in Berlin und Heidelberg.
Doch der Erfolg machte mich zunehmend blind. Ich machte recht zügig Karriere, war mit Anfang 30 Prokurist und Geschäftsbereichsleiter eines Weltkonzerns für mehrere Länder. Ich heiratete aus Liebe („der einzig sozial anerkannten Geisteskrankheit“) und dem Glaubenssatz, dass man das halt so macht. Doch wer hoch steigt, der fällt auch tief. Als ich merkte, dass meine Ehe sich im Kampf der EGOs der ehemals Liebenden mit dem Opfer der Kinder verlor entzog mir das immer mehr Energie und irritierte meine Richtung, mein WARUM. Drohender Burnout, 2 übersehene Hörstürze. Aus dem Flow war längst eine Qual geworden. 90 Wochenstunden waren nicht die Ausnahme sondern die Regel. Nach Außen signalisierte ich „alles unter Kontrolle“, obwohl in mir alles in wilder Bewegung war und ich alles reflektierte, mich selbst eingeschlossen, dank an Christian Jacobs, meinem Coach aus München, der mir neue Türen (Richtungen) zeigte und mich aufforderte alte Türen konsequent zu schließen.
Als ich dann auf Frederik Vester in Zürich traf und wir seine Methoden auf Strategie-Prozesse der größten Institutionen ausrichteten erkannte ich, dass wir als Menschen zu einfach denken. Wir nutzen mono-kausal (z.B. Durst → Trinken), machen uns aber keinen Kopf darüber, was am abgetrennt gedachten Nutzen für eine Pflicht sich selbst gegenüber (Zucker-Industrie, Alkohol etc.) und besonders auch für andere hängt (Plastikflut, negative externe Effekte).
Zu dieser Zeit beschloss ich, mein Erfolgsrezept, das sozio-technische ATOM Modell besser verstehen zu können. IT, Organisation und Aufgaben-Analyse hatte ich gründlich in Theorie und Praxis studiert. Aber wer ist der Mensch eigentlich, das M im sozio-technischen Wirkungsviereck?!
Psychologie und Philosophie empfand ich in meiner Nähe zu den Naturwissenschaften während der Schule immer als Laberfächer. In meiner „Blase“ ging es nur noch um Modelle zur Nutzenoptimierung. Durch neue Umsätze (Business Development) oder auch durch Kostenreduktion (Optimierung, Cost Cutting Projekte). Doch nun zeigten mir meine eigenen Analysen, dass der Mensch zunehmend zum Flaschenhals im Umgang mit der selbst geschaffenen Realität wird. Der Digitalisierung.
Diese Phase war die härteste meines Lebens. Ich lebte für jeden erkennbar in außergewöhnlichem Luxus. Ein Haus in der besten Wohngegend um Köln, 3 gesunde Kinder, finanzielle Reserven zur Vorbereitung meines geplanten Ausstiegs mit 48, eine Frau, die nicht arbeiten musste, 2 Autos und nach der stimulanten 8 monatigen Geschichte in Zürich nun wieder ein sicherer Arbeitsvertrag bei einem der größten dt. Konzerne.
Aber in mir brodelte es. Meine Ehe war kalt und unglücklich und ich fragte mich immer öfter nach dem Sinn meines Lebens, besonders als sich ein Freund von mir wegen fehlender Antwort das Leben nahm. Als ich dann noch merkte, dass meine Ex-Frau während ich beruflich unterwegs war sich mit einem Nachbarn die Zeit versüßte brach ich zusammen. Nichts ging mehr. Ich fühlte mich nicht mehr als Subjekt sondern als Spielball, Objekt destruktiver Spielchen. Lungenentzündung im Sommer. Mein Energiehaushalt brach zusammen.
Zu dieser Zeit hatte ich zum Glück einen wertvollen Führungskräfte-Coach, Christian Jacobs, der mir den Spiegel vor die Füße stellte. Er fragte z.B., wer bist Du, was willst Du, wo bist Du blind, was bedeutet Glück für Dich? Die Arbeit mit ihm faszinierte mich. Durch seine Fragen schaute ich dorthin, wo ich vorher blind und in Glaubenssätze gefangen war. Und das wollte ich ändern. Parallel entdeckte ich die Selbstreflektionen von Gunther Dueck in seiner Trilogie. Harter intellektueller Tobak, den es zu erschließen lohnte. Also lud ich ihn nach Leverkusen in meinen Funktionen ein, auch als Beirat der Kasino Gesellschaft. Dueck verstand ich besonders gut, da er ja ein begnadeter Mathematiker und Denker ist. Vermutlich einer der wertvollsten lebenden dt. Denker. Aber auch das reichte mir nicht. Ich wollte Psychologie studieren und bewarb mich am neuen Kurt Lewin Institut. In meiner Abschlussarbeit analysierte ich ex-post ein angebliches Erfolgsprojekt einer großen Beratung in einem Weltkonzern und entdeckte die Show und nicht sicher gestellte Werte, welche die Handlung irritierten. Wie man Rohrkrepierer in Asymmetrie von Sinn, Ressourcen und Kommunikation absichtlich baut, um sich in Show zu üben war mir auf einmal klar. Viele gutgläubige Entdecker wurden und werden so immer wieder von der Macht zu Fall gebracht. Mittels Strukturationstheorie von Giddens deckte ich systemische Fallen ungefähr zur gleichen Zeit in der Praxis auf, als Prof. Göbel das bereits allgemein in seinen theoretischen Forschungen aufzeigte. Doch wir beide arbeiteten zu diesem Zeitpunkt noch nicht verbunden.
Der Dualismus zwischen Nutzen und Pflicht ist genauso unseelig, wie der Dualismus zwischen Subjekt und Objekt. Ich erkannte daran anschließend den tieferen Sinn von Nietzsche und Hesse. Der Löwe (das EGO) in mir hatte den Höhepunkt überschritten, ich wollte wieder zum glücklichen Kinde werden, und dafür brauchte ich Geld für meine Freiheit, um mich selbst aus dem Ego-Wahnsinn zu entkoppeln. Im Lassalle Haus bei Zug, Schweiz, erkannte ich nach 3,5 Tagen schmerzhaftester körperlicher und geistiger ZaZen Meditation was es dazu alles braucht. Entkopplung aus der Ego-Falle in seiner Angst-Logik und Hoffnung, dass das Leben, also die WIR-Kopplung, die Auflösung jeder menschlichen Konstruktion am Ende mir das zurück bringt, was ich als Kind als großes Geschenk genossen habe, ohne mir dessen überhaupt bewusst gewesen zu sein. Freiheit durch Entkopplung. Die hohe Übung des Loslassens fand ihren Höhepunkt, als mein Coach mit empfahl, meine eigenen Kinder geistig loszulassen, damit diese nicht mehr als Waffe in der Trennung eingesetzt werden und so endlich ihren Frieden finden können. An dieser Übung bin ich fast zerbrochen.

„Denn willst Du sein, was Du nicht bist, dann musst du durch das, wo Du nichts bist.“ Johannes vom Kreuz prägte bereits im Mittelalter die Kernerkenntnis jeder Adaption (vgl. dazu auch Piaget).

Heute weiss ich, ich war an dem Punkt angekommen, den Schelling auf den Punkt brachte, ohne ihn jemals wie Hegel bis dahin selber gelesen zu haben. Mein Leben bestätigt das, was die dt. Idealisten hoch hielten. Die Realität kann nicht logisch erklärt werden. Diese Erkenntnis lud 2021 mein guter Bekannter Pirmin Wipf energetisch so auf, dass ich noch einmal NeuroScience am MIT für Executives studierte, um es bis auf die physikalische Ebene herunter erklären zu können.

Das ICH als Teil des WIR in Abtrennung zum Du, Ihr (Quelle: Annettes Philosophenstübchen)

Die Welt ist nicht logisch und nicht „subjektivierbar“, weil sie uns allen gehört. Jede Abtrennung reduziert die Wahrheit, denn die Wahrheit des Ganzen ist größer als die Summe ihrer Einzelteile (Aristoteles). Ich gehe weiter. Die Wahrheit des Ganzen kann nur systemisch, also durch die Verbindung des Materiellen erklärt werden. Und hier treffen zwei Logiken aufeinander, die Adam Becker in seinem wunderbaren Buch „Was ist real - Das ungelöste Problem der Quantenphysik“ beleuchtet.

Seitdem forsche und experimentiere ich an dem, was wir schon längst entwickelt, zum Erfolg und beschrieben haben, aber nicht verstanden wird. Unsere Governance hängt in seiner Bewusstseinsblase, weil sie die Logik der Gesellschaft dazu zwingt. Der Fisch stinkt wie es der Volksmund sagt immer zuerst am Kopfe. Auch darüber berichteten wir hier schon ausführlicher.

Seitdem frage ich mich, was ich noch tun kann, muss, damit wir verstehen, dass wir gerade an unserem falschen, trivialen Bewusstsein und viel schlimmer an der Organisation, der Differenzierung unserer gesellschaftlichen Struktur zu Grunde gehen, obwohl unsere Dichter und Denker das alles schon behandelten hatten. Peter Kruse versuchte es, übte sich in Geduld und verstarb viel zu früh. Gleiches passierte Prof. Rieckmann. Helle Geister scheinen nicht lange zu leben, wenn sie nicht gar eingesperrt oder gekreuzigt werden. Daher schrieben wir Märtyrer gesucht, um den Übersinn (s. Baecker) in die Welt zu holen, die nur die verstehen, die Nein zu sich selber sagen wollen und können. Unser System verhindert das. Ob aus Dummheit oder Machtgründen ist dabei vollkommen egal.

Schicksal Innovation

Als ich als angestellter Strategie-Berater für Max Planck tätig sein durfte hatte ich Zugang zu extrem hellen Köpfen. Vor genau einem Jahr war ich auf eine internationale Konferenz von Soziologen, dem RIKEN Institut (IT, AI) mit globalen Wissenschaftlern eingeladen. Dort stellte ich eine für mich alles entscheidende Frage, die anscheinend nur die Japaner verstanden. „Hat der Westen überhaupt eine Chance die Digitalisierung jemals wirklich zu verstehen, wenn sie das iGing nicht verstehen?“ Denn nach dem langen Schweigen der Teilnehmer zeigte am Folgetag ein mutiger Japaner Flagge (Bild). Aber auch das schien von den Vertretern des Westens nicht verstanden zu werden. Keiner fühlte sich in seiner Pflicht berührt. Verstehen wir das unter Demokratie?

Japan hat erkannt, zumindest Jiro Kokunyo, dass der Weg des Westens nach der 1. Aufklärung zu Ende geht und die 2. Aufklärung, die Aufklärung der Erschließung des Wandels, der Wahrheit höherer Ordnung nicht demokratisch gefördert wird. In den Medien hört man wenig bis nichts davon, dass wir uns gerade in der heftigsten globalen sozialen Umwälzung befinden. Die alte Macht versucht als Subjekt den neuen Sinn (Objekt) zu assimilieren, obwohl das sinnlos ist. Ein Zeugnis mangelnder Organisation der Deutungshoheit. Demokratie verkehrt!

Sokrates beschrieb vor ca. 2.500 Jahren, worunter der Mensch leidet im Bewusstsein des Westens als erster. Im Osten war das vor 5.000 Jahren schon erkannt worden. Während man im Westen Sokrates deswegen den Giftbecher trinken ließ, denn es kann ja nicht sein, dass der Mensch nicht das natürlich wissende und gestaltende Subjekt ist, dokumentierte der Osten diese Weisheit im iGing und spielt uns daher immer weiter an die Wand, bzw. wir können nicht mehr mitspielen, weil unser Bewusstsein der Komplexität und Geschwindigkeit im Wandeln nicht mehr folgen kann.
Im Grunde scheitert das EGO im Westen gerade an sich selber. Denn wir haben eine komplizierte, hoch-komplexe und dazu dynamische Welt geschaffen, die wir mit unserem Bewusstsein und unseren Organisationen nicht mehr in den Griff bekommen. Gefangen im eigenen System des Bewusstseins, um es auf den Punkt zu formulieren.

Mit Prof. Göbel schrieb ich jüngst für die Zeitschrift für Organisation einen Artikel über die Organisation des wissenden Egos (Command & Control) und die Kompensation durch eine Objekt-Organisation (Zweckprogrammierung, Buzzword Effectuation). eXsolut aus Aachen hat sogar bereits einen Leitstand für die Ambidextrie programmiert, der beide Welten zusammen bringen kann, so wie es Göbel zur Führung motiviert. Doch das, was wir für Weltkonzerne bereits 2016 entwickelten will vom EGO nicht verstanden werden, und wenn, dann droht der Giftbecher Sokrates. Macht braucht auch heute Erkenntnishöhlen und wer das deutlich macht lebt gefährlich. Und nun sozialisiert die Digitalisierung Wissen und ganz gefährlich Erkenntnis in einer Position des 2. Beobachters, da Daten verbinden. Das wirkt auf das Subjekt ungeheuerlich. Im Grunde löst die Digitalisierung nicht nur die doppelte Kontingenz des Genies Luhmann auf, es löst sogar die Konstruktion Krone der Schöpfung auf und eröffnet das, was wir in unserer EU Hymne im Geiste Schillers (und Goethes) besingen, ohne dass es vermutlich 99,99% der Zuhörer bewusst ist, was da eigentlich warum besungen wird bzw. wurde. Alle Menschen werden Brüder. Aber will das die Macht auch? Brot für die Welt, aber die Wurst bleibt doch bitte hier witzelten wir bereits als Schüler, wenn Sonntags in der Kollekte gesammelt wurde.

Der Mensch glaubt nur das, was er selber mit seinen Augen begreift. Und das ist fatal und falsch, wie der geniale Mathematiker Willard Van Orman Quine bereits 1951 allgemein bewies und so den Positivismus des Wiener Kreises in die Knie zwang. Doch in der Praxis scheint selbst Theorie erst zu gelangen, wenn Krisen und Katastrophen toben. Ist der Mensch wirklich zu eingeschränkt, um vorausschauend zu agieren? Oder können wir einfach nicht gut differenzieren? Warum wählen wir derzeit weltweit auffällig viele alte Männer an die Macht, deren Bewusstsein aus einer Zeit stammt, die Neues nicht versteht. Ist das der Gegentrend auf die Digitalisierung, um Zukunft zu vermeiden und Altes zu bewahren? „It´s very dangerous to be against the future“ ermahnte uns Michio Kaku in Physics of the Future. Ach was erzähl ich, Don´t Look Up! Wir bleiben lieber in der Erkenntnishöhle Platons gefangen und hauen uns trivialste Meinungen auf den Meinungskloaken von aSocial Media um die Ohren, heulen herum, aber Akkommodation, MetaCognition, nein, das ist zu anstrengend und irritiert Macht. Die Angst vor oben herrscht, wie im Mittelalter. Warum nicht dann gleich Putins Ideen kritiklos akzeptieren. Wie sagte letzte Woche die chinesische Mutter meiner jüngsten Kinder: dumme Menschen lieben eine starke Hand in der Führung, keine demokratischen Diskussionen.

Dinge neu zu gehen und die Digitalisierung nicht nur als technische Spielerei sondern als soziale Reformationsoption zu verstehen ist in unserer „Kultur“, in unserem gewollt-limitiertem Bewusstsein kaum möglich. Daher haben wir beschlossen global aktiv zu werden, denn letztlich sind Nationen nur Ausdruck der Vergangenheit, die verbundene, globale WIR Gesellschaft abtrennt. Erinnern Sie sich noch an die Ausführungen von Luhmann zur Weltgesellschaft? Nein? Zu lange her?

Unsere Angst strebt nach der Illusion menschlicher Omnipotenz, die bereits durch Götter kompensiert werden musste, damit die gnostische Stabilität nicht ins Wanken geriet. In Wahrheit bleibt uns nichts anderes übrig als in diesem Gedankenkäfig endgültig unter zu gehen oder aber zu erkennen, dass der Materialismus nur eine Ebene der ganzen Wahrheit ist.

Schlusswort
Wenn wir das vorausgesagte Schicksal von Prof. Rieckmann (Bild), der am 2. Lehrstuhl für Organisationsentwicklung nach langen Jahren in der Wirtschaft lehrte nicht erleben wollen, dann müssen wir die Subjekt-Objekt Trennung überwinden. Dazu ist es nicht notwendig sein EGO wie es der Buddhismus vorschlägt zu verteufeln. Jedoch müssen wir unser EGO-Bewusstsein („Ich weiss, was ich da tue“) mit einer demokratischen Funktion kompensieren, die nicht vom Subjekt auf das Objekt per Deduktion und Induktion vorwärts schließt („wir wissen wie man demokratisch Neues erschließt und in die Welt zum Nutzen aller, mit der notwendigen sozialen Pflicht bringt“). Um Neues zu entdecken (im Grunde sind das immer nur Chancen oder Risiken = Purpose) müssen wir Funktionen mit passender, offener Kompetenz gestalten, welche rückwärts vom Objekt auf das Subjekt schließen. Wie das geht haben wir ausformuliert und für Organisationen so entwickelt, dass diese innerhalb von vorgegebenen Zeiträumen (z.B. maximal 3 Monaten) auf jede erkannte Umweltänderung so reagieren, dass diese kybernetisch verstanden, gelöst und über das reifende Bewusstsein in Value Propositionen und Organisationsmodellen in die Welt kommen. Organisationen müssen wir endlich wie Lebewesen verstehen (Living Organization). Und die harte Abtrennung von BWL Sätzen überwinden. Wir wenden Giddens in der Organisationsgestaltung einfach an.
Von Bertalanffy fragte weise, bevor wir ihn aus Deutschland nach dem 2. Weltkrieg wie viele seiner Kollegen vor dem Krieg vertrieben, wie denn die Newtonsche Welt Leben erklären wolle. Luhmann forschte daraufhin mit Fokus auf die Verbindungen, die Lehre der Systemtheorie, und nicht nur das Materielle. Weik schaute ergänzend aus Sicht der Handlung im Prozess des Organisierens, die USA Schule. Giddens überwand den Dualismus zwischen dem Objektivismus (Struktur) und dem Subjektivismus (Handlung). Zuse warnte uns, niemals so eingeschränkt zu denken wie Computer. Doch wir lernen schwach, weil wir das nicht organisiert haben. Und daher steuern wir auf das Unvermeidliche zu. Das Narrenschiff besang Reinhard Mey allgemein. Der Schiffsausflug in Einer flog über das Kuckucksnest war eine individuelle Parodie, die als Bild im Speziellen immer mehr Anschluss zu bekommen scheint. Und keiner wacht auf…?
Können, wollen wir das ändern? Das gelingt nur dem, der Mut hat und einen starken Willen. Das scheint jedoch Demokratie nicht auszuzeichnen. Wir haben vergessen, das Neue zu organisieren. So wie es Luhmann vorschlug und wir es machten. Doch Governance muss das wollen. Ansonsten kreist der Giftbecher. Etwas grundsätzliches gehört geändert. In neuer UND (Asien) und nicht in längst sinnlos untergegangener Oder-Logik (Westen)! Der Krieg in der Ukraine gibt wenig Hoffnung. Denn unsere Reaktionen zeigen, wir haben das Grundsätzliche nicht besser verstanden als das Narrativ des Aggressors.

Zu uns
Wir arbeiten mit interdisziplinärer Kompetenz am systemischen Verständnis und der Funktion von Wandlung, Adaption und helfen denen, die sich helfen lassen und Verantwortung über sich hinaus zeigen wollen. Wie wir seit 2016 system-relevant gedachten Positionen immer wieder auch durch wissenschaftliche Artikel und soziales Engagement anzeigen:

Demokratie ist eine herrliche Entdeckung der alten Griechen und durch die 1. Aufklärung ermöglichte Organisationsform sozialer Strukturen. Doch Demokratie muss jedoch passend organisiert sein. Das ist sie heute nicht. Noam Chomsky zeigte an den USA, was bei uns auch immer stärker zu beobachten ist. Die Macht (der Wirtschaft) hat sich in der Demokratie zwischen das Volk und seine politische Funktion geschoben. Opportunismus killt jede Demokratie, selbst unsere.
Wir sind auch noch zu stark im Bewusstsein der Segmentierung und von oben-unten (Dualismus) gefangen (vgl. Spezial Artikel zur gesellschaftlichen Differenzierung). Wir brauchen dringend eine 2. Aufklärung (einzig möglich durch ein Zusammenwirken der Governance mit allen Stakeholdern, auch von unten; Art. 20 GG), welche Demokratie auch bei der Erkundung von Neuem organisiert. Living Democracy ist mehr als ein Schlagwort, es ist unsere sinnvollste Chance auf eine Zukunft. Das bekannte Tagesgeschäft kann jeder Geschulte ohne allgemeinen Qualitätsnachweis steuern, sogar unsere Politiker im Dualismus der Postkutschenzeit. Demokratie fängt aber dort erst an, wo gemeinsame Chancen und Risiken entstehen und wir als Mensch und System, als Gesellschaft weiter lernen, gemeinsam. Das geht kaum über Politiker, die sich in ihrem Ego verloren haben und nicht wie in der Schweiz oder Taiwan außergewöhnliche Aufgaben Basis-demokratisch fair moderieren. Allgemein gilt: wir brauchen dringend mehr organisierte Kräfte in der Zukunftsbewältigung und nicht mehr nur im Management.

Wir setzen uns für interdisziplinäre demokratische Zukunftswelten ein, die nicht nur in billiger US Kopie auf Startups setzen („wasch mich, aber mach mich nicht nass“), sondern die Gesellschaft selber als Gestalt sozial adaptieren. Der sozio-technische Ansatz bietet hierfür eine systemische Methode. Nicht absolutistisch aber universell. Für jeden Menschen und jede Organisation. Wir bilden aus und suchen Unterstützer.

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