Prokrastinopolis - Schlüssel zur Lebensveränderung

Bevor wir uns in die Geschichte stürzen, lassen Sie uns kurz klären, was ein Prokrastinat ist. Das Prokrastinat ist ein Wesen, das in der Kunst des Aufschiebens meisterhaft ist, ein Experte im Verschieben, ein Virtuose der Vertagung. Man könnte auch sagen, das Prokrastinat ist ein Meister der Morgen-Morgen-Mantra-Melodie.

In der bizarren Welt von Prokrastinopolis, wo jeder Einwohner ein Palastbesitzer der Verzögerung ist, hat die Sonne keinerlei Eile, ihre Arbeit zu beginnen, und der Mond träumt ewig seinen Tagtraum. Hier kannst du Zeuge werden, wie Autohändler sich in Selbstlob verlieren, statt ihre Karren an den Mann zu bringen. Du entdeckst Umweltaktivisten, die mit der molekularen Struktur von Reinigungsmitteln flirten, anstatt den Dreck zu bekämpfen, und Multimillionäre, die ihr Vermögen zur Schau stellen, indem sie Origami daraus falten, anstatt es sinnvoll zu nutzen.
In dieser Metropole, die mit lethargischen Träumern und erstklassigen Aufschiebern bevölkert ist, thront Gregor, der selbsternannte König der Selbsttäuschung. Auf seinem weichen Sofathron verliert er sich in Tagträumen, die viel attraktiver erscheinen als die Realität. Arbeit? “Haha, ein Projekt für den nächsten Tag”, spottet er und zieht dabei sein süffisantes Lächeln auf. “Wer viel macht, kann viel falsch machen, also mache ich es wie die Beamten — wer sich zuerst bewegt, verliert.” Ein Lächeln? Warum denn, wenn er genauso gut meckern kann und sich dabei köstlich amüsiert. Doch eines Tages, so unentschlossen wie Gregor selbst, stört eine Stimme seine Selbstzufriedenheit. Sie gehört zu einer Flasche, die genauso verstaubt und vernachlässigt ist wie die endlose Liste seiner unerledigten Aufgaben. Aus der Flasche strömt ein Geist, Aladin. Doch dieser ist kein gewöhnlicher Wunsch-Geist, oh nein! Er ist ein frecher, sarkastischer Geist, ein Meister der Rätsel, die den Verstand auf die Probe stellen und das Herz aufwecken. “Du siehst aus wie ein Huhn, das ein Ei legen will, aber es immer auf morgen verschiebt”, stichelt er und nimmt eine Pose ein, die Gregor in seiner Faulheit spottend nachahmt.

“Welches Gut ist das wertvollste auf der Welt, aber wird ständig vernachlässigt?” fragt Aladin und tanzt dabei wie ein zappeliger Clown herum, um Gregor vor Augen zu führen, wie lächerlich er seine wertvolle Zeit verschwendete. Nach stundenlangem Grübeln, einer Seufzerorgie, die ein Walross neidisch gemacht hätte, und einer Diskussion mit seinem Spiegelbild, dass ihn verdächtig nach seinem Mathematiklehrer aussehen lässt, kommt Gregor zu einer Antwort: “Zeit. Ich habe sie verplempert wie ein betrunkener Ehemann seine Frau und dabei vergessen, wie wertvoll sie ist.“

Aladin, der sich vor lauter Lachen gerade so auf seinen durchsichtigen Geisterbeinen halten kann, tritt Gregor mit einem unsichtbaren Fuß ins Hinterteil. “Au! Was soll das denn?!” meckert Gregor, worauf Aladin die nächste Frage herausstöß: “Was ist so schwer zu fangen wie ein Schmetterling, aber so wichtig wie die Luft zum Atmen?” Nachdem er eine Weile gemurmelt und mit einer Melancholie geschwelgt hat, die selbst einen professionellen Oppositionspolitiker neidisch gemacht hätte, ruft Gregor die Antwort: “Mut!“

Ein Schmunzeln, breit genug, um einen Wettbewerb zu gewinnen, breitet sich auf Aladins Gesicht aus, während er sich auf Gregors Sofa lümmelt und ein unsichtbares Sandwich verschlingt. “So, und was kann man sich nicht kaufen, aber muss man sich erarbeiten?” fragt Aladin, wobei er aussieht, als ob er gerade auf einer Comedy-Bühne eine Show präsentieren würde. Gregor, inzwischen mehr in Bewegung als ein aufgebrachter Hahn am frühen Morgen, antwortet augenblicklich: “Erfolg!“

Die neuen Erkenntnisse schlugen in Gregor ein wie ein Kaktus in einer Kissenschlacht und er begann, sein Leben auf Vordermann zu bringen. Er meldete sich für einen Sprachkurs an, der ihm beibrachte, wie man ‘Ich bin ein fauler Sack’ auf sieben verschiedenen Sprachen sagt, entstaubte seine Gitarre, die aussah, als hätte sie einen Weltrekord im Staubsammeln aufgestellt und stürzte sich in die langersehnte Reise, die er immer verschoben hatte — sogar auf später als “später”. Er erkannte, dass der Schlüssel zum Erfolg nicht darin liegt, darauf zu warten, dass einem der perfekte Moment einen Heiratsantrag macht, sondern einfach loszulegen. Wer wartet, verpasst den Moment, während diejenigen, die einfach anfangen, ihren eigenen perfekten Moment schaffen können. Und mit dieser Erkenntnis stieß er damals Aladin vom Sofa und rief triumphierend: “Jetzt bin ich dran!“

Und, auf was warten Sie noch? Oder wollen Sie etwa auf einen Geist warten, der Sie in den Hintern tritt?? Also, stehen Sie auf und bewegen Sie Ihren A…!”