Ist auch die Wahrheit keine Scheibe sondern eine Kugel?

Wichtige Anmerkung: Die Veröffentlichungen von mir sind allgemeine Gedanken zu grundsätzlichen Methoden und Wirkungszusammenhängen, die wir im ROMI Institut ehrenamtlich zum Wissensaufbau diskutieren. Diese sind nicht dazu gedacht konkrete Leistungen mit Projektbezug zu berühren. Es geht hier um das größere Ganze. Diese Gedanken spiegeln nicht und in keiner Weise die konkreten Projektarbeiten der GmbH in der Schweiz wieder!!! Für diese habe ich gar kein Mandat zu kommunizieren. Die GmbH erstellt zur schärferen Differenzierung gerade einen eigenen Kommunikationskanal, der sich deutlich von der Schärfe, dem Fokus unterscheiden wird, zu dem was ich mit Maximilian Mitera und den vielen anderen hier auf LinkedIn posten. Damit es in Zukunft zu keinen Verwechslungen, Irritationen mehr kommt werden wir bald über gesonderte Kanäle der technischen Lösung unseres SW-Partner eXsolut aus Aachen differenziert kommunizieren, den auch große Konzerne wie RWE und Thyssen zur Optimierung ihrer Kommunikation bereits einsetzen.
Der News Kanal des ROMI Institutes ist Link.
Die GmbH wird Ende September ihren Kanal veröffentlichen.

Nun also eine allgemeine Nachricht des Institutes zum Wandel der Wahrheit:
Derzeit erleben wir alle das, was Wissenschaft voraus sagte. Unsinn. Teilweise erkennbar in Chaos-ähnlichen morphologischen Figuren (s. Salber). Diese Figuren entstehen aus der Polarisierung von Ahnungslosigkeit. Überforderung (Burnout), auffälligen Lücken in der Entscheidungskompetenz der Steuerung unserer Systeme (Governance). Und trotzdem sind bzw. tuen wir wirklich überrascht. Das wirkt nicht nur lächerlich, es ist es. Ich werde täglich im Ausland gefragt, was denn aus dem Land der Dichter und Denker geworden ist. Eins ist klar, wir haben diesen Ruf verspielt, weil wir nicht auf Wissenschaft sondern auf Populisten, Macht und Geld hören. Das ist abstrakte Wahrheit und zeigt sich daher in allem Speziellen. Realismus ist der erste Schritt zur Besserung.

Gestern bekam ich den Auftrag eine Bundesdebatte zu analysieren, vor den ROMI Spiegel zu stellen, um die empfundenen unhaltbaren und unsinnigen Vorwürfe von Frau Wagenknecht produktiv zu analysieren. Wagenknecht ist im Grunde gar nicht so dumm, zumindest im Vergleich mit anderen Politikern, denen wir ohne jede Qualitätssicherung alle 4 Jahre unsere Stimme geben sollen. Ich werde hier nicht weiter eingehen sondern dieses Beispiel in einem gesonderten Bericht methodisch beleuchten. An dieser Stelle bleibt aber die einleitende Fragestellung: Wie kann es sein, das auf Kosten des Steuerzahlers; wir bezahlen alleine für Berlin jährlich über 1 Mrd. Euro? Warum versagen die Korrektive wie der Bund der Steuerzahler, die Medien, die Opposition, der zur Sinnförderung selbst verpflichtete Bundespräsident (s. sein Eid) usw. offensichtlichen Unsinn abzustellen, und Sinn zu fördern, in Struktur und Handlung? Das ist eine Frage, die wir auch mit Mehr Demokratie e.V. usw. diskutieren möchten.

Die spezielle Frage nach dem plötzlichen Unsinn in unserem Leben ist im Kern ganz einfach zu beantworten: wir haben die Wissenschaft zu sehr wie alles in unserem Leben entkoppelt. Wir haben uns als Gesellschaft zergliedert, haben uns in die Tiefe begeben und darüber unseren zentralen deutschen Wert der Einheit aus den Augen und noch wesentlicher, aus dem Bewusstsein verloren. Und nun, da sich das Ganze unserer Gesellschaft wandeln muss, da stellen wir fest, dass es keinen mehr gibt, der das Ganze noch wirklich versteht. Menschen und sogar Experten können unsere durch die Digitalisierung entgrenzte Welt (s. gleichnamiges Buch von Giddens) nur noch gemeinsam verstehen, bewusst machen.
Doch für das logisch Notwendige, dafür gibt es keine Plattformen und keine Methoden, wenn es das ROMI Institut (allgemein) und speziell für Projekte die Vertriebs-, Projekt- und Partner-Organisationen nicht gäbe. Da ich nicht mehr an Geld und Macht interessiert bin ist empfinde ich diesen Zustand als Armutszeugnis unserer Arroganz (Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung), die uns im Erfolg blind für das aller einfachste des Notwendigen werden ließ. Die meisten von uns belügen sich jeden Tag selber, faken ihre Profile und haben es verlernt, dass Wahrheit der wichtigste Wert für ein glückliches Leben in Gesellschaft ist (s. Sokrates, die 3 Siebe).

Goethe und Schiller warnten voraussehend, wer nur abtrennt und ausformuliert verliert irgendwann die Wahrheit des Ganzen aus den Augen. Wir haben Schillers Texte zu den Klängen von Beethoven sogar in unserer EU Hymne. Doch wer hat es verstanden? Grundsätzlich und ganz speziell? Es scheint, kaum einer.

Zur Erinnerung: fehlerfreundlich heißt nicht, dass man Schwächen freundlich ignoriert.

Wir hören nicht mehr auf die Wissenschaft, weil sie einfach zu weit entfernt, zu abgetrennt ist. Der Transformationsauftrag an die praxisnahe Forschungslandschaft und Medien (besonders GEZ finanzierte) scheint gescheitert, besonders jetzt wo es seit 18 Jahren darauf ankommt. Das sehen und adressieren wir seit Jahren. Die Erfahrungen in und mit der Wissenschaft sprechen eine klare Sprache. Reformen sind überfällig. Überall. Zu wenige kennen den Film Don´t Look Up mit Leonardo DiCaprio (2021) und haben ihn von der Aussage verstanden. Dieser Film ist nicht nur eine fiktive Geschichte wie hysterisch dumm die Gesellschaft, die Medien und die Politik mit dem Risiko eines wissenschaftlich vorhergesagten fiktiven Asteroiden Einschlags reagiert.

Dont Look up

Es ist eine allgemeine Beschreibung der Zustände in unserer Gesellschaft. Warum ist das so? Die Antwort ist im Grunde trivial, soweit man ein systemisches Verständnis mit der ROMI Methode aufgebaut hat: Unsere Gesellschaft hat keine Entwicklungs-, keine Lern und damit keine Wandel-, und ganz konkrete zum Beispiel mit Wagenknecht, sie hat keine „Unsinn-Vermeidungsfunktion“.

Wir haben unsere Republik statisch aufgebaut. Den Fehler hat bereits Luhmann 1971 erkannt und ROMI hat dafür die notwendigen Methoden in der Praxis seit 2015 in Praxis und Theorie entwickelt.

Wir, das Land der Dichter und Denker haben die Dynamik, die Wandlung vergessen? Wie konnte das passieren? Der Blick in die Geschichte zeigt, die Siegermächte tragen hier gehörige Mitverantwortung. Aber gut, es gab damals Zwänge schnell eine neue Struktur zu gestalten, alles lag ja von den rechten Faschisten in Schutt und Asche. Und damals war die Welt noch durch Papier und Bleistift und Postwege und Liegezeiten im Vergleich zu uns heute total entschleunigt. Menschen blieben über Generationen in der gleichen Firma. Und, Geschichte ist vorbei, doch deren Folgen führen uns geradezu in den Unsinn. Unsere Systeme scheitern an der Zukunft, verlieren ihren Anschluss, werden hysterisch, da wir für Qualitätsoptimierung und oszillierendes Schwanken (schrittweise Verbesserung, allgemeiner Assimiliation) organisatorisch, schärfer systemisch gestaltet wurden. Das ist, wie wir es an der UDSSR sahen sehr gefährlich. Systeme können an fehlendem Sinn implodieren, wenn Gesellschaften sich ihrem Schicksal durch zu viel Macht und zu wenige Sinnorientierung nicht mehr reflektieren, lernen und umgestalten, transformieren, akkommodieren (s. Beiträge zu Piaget). Aus dem von uns bereits 2015 adressierten grundsätzlichem RISIKO ist nun eine Krise geworden, die wir im speziellen immer dann erkennen, wenn es um Fragen der komplexen Anpassung (Akkommodation = Transformation) an eine entgrenzte Umwelt geht. Die organisierte Intelligenz in unseren Systemen nicht aus.

Die zentrale ROMI Formel in der Akkomodation heisst:
Notwendige Entscheidungskompetenz / organisierte Intelligenz = f (Komplexität, Dynamik)

Der Vergleich mit dem menschlichen Gehirn (NeuroScience) zeigt, wir haben die MetaCognition, also das Wissen über unser Wissen im Kontext mit der Umwelt nicht oder zu schwach organisiert. Und das muss und kann man mit der ROMI Funktion recht trivial kompensieren. So wie es Luhmann vorschlug. Luhmann war ein persönlicher Freund meines geistigen Ziehvaters Prof. Pappermann, der Ö-Recht Größe Deutschlands und Lichtensteins (Promotion), Professor an der Verwaltungshochschule in Speyer, HGF des Deutschen Städtetages, Beirat von RWE u.a… sowie Hrsg. der Verwaltungsrundschau. Mit ihm diskutierte und beriet ich Verwaltungen, Regionen in der aufkommenden Digitalisierung bereits in den 90ern bevor ich beim BMF über ein Spin-off des BIFOA große Transformationen gestalten konnte.

Zwischenfazit zur Lage: die Gesellschaft wird unsinnig, weil sie Wissenschaft ignoriert. Nicht nur speziell (das wäre entschuldbar), sondern besonders auch allgemein. Allgemeines findet sich besonders in unserem kulturellen Ursprung, der Griechen, die sich wiederum aus dem reiferen Osten vor ca. 2.500 Jahren bedienten, besonders bei den Phöniziern (heute Israel, Libanon und Syrien), Ägypten und Babylon (südlich von Bagdad, Irak). Von einem Austausch mit den Chinesen, die bereits vor 5.000 Jahren das älteste bekannte Weisheitsbuch, das Buch der Wandlung entwickelten habe ich bisher nichts gehört. Marco Polo lebte weitaus später und auch hier findet sich wenig in Bezug auf tieferen, allgemeineren Weisheitsaustausch.

Kommen wir nach so vielen Worten des Vorgeplänkels zum eigentlichen Thema.
Der Westen, darauf habe ich im Artikel zu den vier unterschiedlichen Wahrheitsebenen bereits hingewiesen fokussiert noch immer, obwohl seit Jahrzehnten in der Wissenschaft als Unsinn widerlegt (Was ist Realität?). In dem allgemeinen Bewusstsein unserer Gesellschaft (Schule, Universität, Aus- und Fortbildung, Medien) sind wir noch immer extrem fokussiert auf die Wahrheit des Erlebbaren, also die materielle Welt. Das ist Resultat des Wiener Kreises, der alleinigen Betonung der menschlich-begrenzten Logik. Diese ist besonders angetreten gegen die großen Dichter und Denker, besonders der deutschen Idealisten wie Kant, Hegel und Schelling. Der Wiener Kreis stellte alles in Abrede, was nicht beobachtbar bzw. messbar war. Das hatte durchaus Vorteile in der Ausmerzung von noch wirkenden mittelalterlichen Vorstellungen, Glaubensmustern (die Frage nach dem Ganzen). Der fatale Nachteil: noch heute leiden wir in der Erkenntnistheorie von dieser unterkomplexen Geisteshaltung. Wen das Thema tiefer interessiert, dem empfehle ich besonders Ken Wilber, z.B. Das Spektrum des Bewusstseins, eine Synthese östlicher und westlicher Psychologie).

.
Ken Wilber ist es auch, der in der allgemeinen Gesellschaftsentwicklung wie zum Beispiel Spiral Dynamics (s. Bild von Don Beck) aktiv ist, und darüber austauscht, auf welcher Bewusstseinsstufe die Gesamtbevölkerung ist. Hierüber berichteten wir schon mehrfach.

Wir leben derzeit in einer so gefährlichen Zeit, weil unsere Welt im Umbruch ist, und zwar so, wie noch nie zuvor. „Die alte Welt liegt im Sterben, die Neue ist noch nicht geboren. Das ist die Zeit der Monster.“ hieß es schon einmal kurz vor dem totalen Krieg der Faschisten, den Putin gerade wieder zurück zu beschwören scheint. Diesmal mit ihm als Faschisten. Aber das ist eine andere Geschichte.
Die Zeit des grundsätzlichen Wandels und des aufkommenden Faschismus ist wesentlich einfacher begründet, als die meisten dies denken. Es ist nicht etwa so, wie es Wagenknecht populistisch und wie ich finde sehr destruktiv polarisierend behauptet, dass unsere Regierung die Dümmste sei, die es jemals gab. Da müsste man sie fragen, wie sie das denn bitte konkret festmachen will. Es liegt doch einfach daran, dass sich unsere Welt geändert hat, und die Dynaxibilität, also die Fähigkeit mit einer erhöhten Komplexität und Dynamik klar zu kommen bisher nicht organisiert wurde. Es gibt eben keine ROMI Funktion in der politischen Planung, so wie sie der junge Luhmann von der Sache vorschlug, als er sich noch nicht in der Selbsterhaltung (Autopoiesies), der starren Lebensfunktion verloren hatte, der wir heute noch geistig vorwiegend anhaften. **Erzeugung und heilsame Zerstörung haben wir als Lebensfunktionen aus unserem Bewusstsein gestrichen. Wir wollen ewig Leben und Verkennen den Sinn des Lebens zu Erkennen, dass wir Teil des ewigen Lebens sind (Tolstoi). ** Talebs Antifragilität zum Beispiel hat mich schon immer abgestoßen, da es den Menschen und das System in alter Denkweise in den Mittelpunkt stellt, obwohl sich der Fokus auf den Sinn, die Aufgaben und Funktionen längst gewandelt hat.

Entgrenzt. Global. Amazon ist z.B. die weltweite Einkaufs- und Logistikfunktion.
Es geht vom Sinn doch nicht mehr um die Erhaltung unserer Systeme, sondern doch einzig darum, dass wir die richtigen Aufgaben in der richtigen Organisation menschlicher und zunehmend technischer (Digitalisierung!) Ressourcen adressieren.
Wenn man in dem Kontext von Flexibilität sprechen würde, das wäre ok. Und siehe da, die Amerikaner sind nun aufgewacht. Am MIT gibt es kaum ein Wort, was derzeit so stark bewegt wie Plastizität. Ich habe dort mit Executives studiert, wie man ein plastisches Bewusstsein fördert und Funktionen des Gehirns auf plastische Organisationen überträgt.

Wahrheit ändert sich, weil die Welt sich ändert. Und die Welt ändert sich, weil die Digitalisierung verbindet und damit entgrenzt. Systemtheoretisch wirkt das allgemein über die Auflösung der doppelten Kontingenz. Ganz allgemein, universell. Aber nicht absolut, da es keine absoluten Theorien in der Wissenschaft sondern nur in den Kirchen als Konstruktionen gibt (siehe Video Tipp am Ende).

Wenn wir uns jetzt fragen, wie wir Wahrheit im Westen beleuchten, dann passiert das in unserem (unterkomplexen) Bewusstsein in unserer Technik-verliebten Sicht, die dem des widerlegten Wiener Kreises erschrecken nahekommt. Jahrzehnte nach der allgemeinen Erkenntnis der Wissenschaft hängen wir auf dieser Ebene vom Bewusstsein fest. Wir messen Dinge, die wir über unsere Sinne oder über Sensoren messen können vornehmlich und gerne linear. Prof. Dueck, einer der klügsten lebenden dt. Köpfe beschrieb vor über 10 Jahren das als Omnimetrie. Wir messen alles, quantitativ. Dadurch bestätigt man oder falsifiziert. Wer aber auf die Idee kommt qualitative Arbeiten zu machen, die grundsätzlich neue Gestalten entstehen lassen, der hat es in den Universitäten schwer. So wie wir unsere besten Generalisten bereits in der Schule zu braven Experten machen und diese sogar als krank bezeichnen, die das besonders gut können (vgl. ADHS Beiträge). Ich kann davon ein Lied singen, denn ich musste mich gegen meine Betreuer in meiner 2. Masterarbeit mit aller Kraft durchsetzen, die mich von einer qualitativen Arbeit abbringen wollten. Das würde als „unwissenschaftlich“ betrachtet und nicht gerne gesehen. Das sehen wir auch in unserer Bildung. Wir betonen die Tiefenintelligenz, das Expertentum. Das war in einer Welt, in der die 2. Wahrheitsebene adressiert wurde auch vollkommen ok. Abgetrennte Produkte Made in Germany machten uns im Wirtschaftswunder weltbekannt, obwohl die Marke Made in Germany zuerst vor schwacher dt. Qualität in England warnen sollte. Klar, wir waren damals noch nicht so in der Tiefe sondern versuchten uns an dem Komplexeren. Doch Geld, das ist die große Gefahr, lässt sich am besten mit Reproduktion verdienen. Und da Geld ein Machtmittel ist und Macht alles entscheidet folgten wir dieser Entwicklung und verloren in der Gier den Sinn, der sich nicht immer als Scheibe erkennen lässt. Und der Erfolg war ja eine tolle Erfahrung. Doch wer hoch steigt, der fällt auch bekanntlich gerne tief. ROMI will keine Angst machen, doch wir ermahnen zu Realismus, zum kritischen Reflektieren im ROMI Spiegel ein, damit das Risiko nicht zur Krise oder gar Katastrophe wird.

weil wir alles gerne messen und wiegen können wir mit voller Engineering-Kunst abgetrennte Dinge zur Perfektion bringen. Doch auch hier, wenn man die Wissenschaftsgeschichte bemüht sehen wir, dass bereits kurz nach dem 2. Weltkrieg von Bertalanffy als Biologe mit seiner Frage, wie denn bitte mit dem Newtonschen Bewusstsein das Leben (die ständige Wandlung) erklärt werden könne? Eine heftige Bewegung entstand, die Luhmann dann als intellektueller Asket neben andren in und mit der Systemtheorie adressierte und eine ganz andere Wahrheitsebene, die Ebene der Systeme entwickelte. Und hier liegt eigenartiger Weise der Hund begraben. Wir wissen, dass wir von einer abgetrennten Produktzeit über smarte, connected und sogar intelligente Produkte längst in eine Systemzeit gewandert sind. Wen diese Entwicklung, die Porter & Heppelmann 2014 deutlich beschrieben interessiert, findet unter Harvard Business Review die passenden Artikel. Beide beschrieben im Grunde dort allgemein das, was wir bei Xerox bereits ab 1997 für 30 % der DAX Konzerne machten. Funktionen entwickeln, die Produkte von Xerox und Konkurrenten steuern mit höherer Wertschöpfung steuern. Ich war damals der Kopf von Xerox Professional Services in DACH und tauschte mit dem Grundstein des Silicon Valleys, dem PARC aus.

Nun ist die abgetrennte Wahrheit eine ganz andere, als die Systemische. Das kennt jeder, der schon mal eine Paartherapie, eine Familienaufstellung oder ähnliches gemacht hat. In einer abgetrennten, dualistischen Wahrheit zählen die Meinungen der beiden Partner. Und wenn diese nicht zusammen passen, dann wirkt oft die (Ohn-)Macht. Das ist die Geisteshaltung des Mittelalters, die Putin uns gerade wieder näher bringen will.
In dieser Hinsicht, auf Stufe 2 der Wahrheit (s. Bild oben) ist die Wahrheit eine Scheibe. Dinge werden objektiviert, gemessen, gewogen, dualistisch verglichen, in Reihenfolge gebracht. Wie gesagt, diese Wahrheit ist wahr, aber eben auch Unsinn, wenn man von einer anderen Perspektive darauf schaut und besonders mit Blick auf die höhere Wahrheitsebene, die Systemische.
Zurück zum Beispiel. In der systemischen Arbeit betrachtet man nicht nur den Sichtpunkt eines Menschen, der Macht (das Subjekt), sondern stellt das Objekt, das Problem, die Aufgabe in seiner Gesamtgestalt, seinen Subsystemen (Funktionen) und besonders seine Verbindungen (in der Gestalttherapie ist das ein Paradigma). Hier sammelt man also nicht Meinungen auf und stellt diese wie bei uns noch immer im Bundestag dualistisch wie im 18 JH gegeneinander, sondern man verbindet diese Sichtweisen zu einem Gesamtmodell. Konstruktiv, gestalterisch. Und so geht ROMI vor, methodisch. Ich hoffe, sie können mir folgen, falls nicht bitte Kontakt aufnehmen. Ich lerne durch die Verständigungsprobleme.
Menschen fragen mich immer, wie denn ROMI den nun genau geht. In 3 Minuten. Dann antworte ich, im Grunde ganz einfach, wie ein Auto. Aber der Teufel liegt im Detail, und nur der kann ROMI anwenden, der darin geschult ist. In Theorie und in Praxis. Wie beim Autofahren auch. Jeder erfahrene Autofahrer beherrscht die Komplexität ohne nachzudenken. Doch erklären sie mal einem Menschen, der noch nie ein Auto sah, wie das geht. In 3 Minuten. Egal wie gut sie erklären, der Mensch wird sie erst verstehen, wenn er sie beim Autofahren beobachtet hat und am besten nach ein wenige Theorie selber eine Probefahrt gemacht hat. Genauso ist es mit ROMI auch. Daher gründen wir nun eine Akademie und bieten Probe Workshops an. Das wird die Schweizer GmbH demnächst kommunizieren.

Die systemische Wahrheit ist kompliziert komplex, da alles mit allem verbunden scheint. Nicht nur relational sondern auch verschmolzen (s. weiter unten). Und, es gibt mehrere Sichtweisen, Meinungen, Wahrheiten. Was ist die Aufgabe, der Purpose? Wer kann diesen beschreiben, wer hat die Domänen Kompetenz? Das ist oft die erste von vielen Fragen. Eine weitere ist, welche Ressourcen stehen zur Verfügung oder müssen besorgt werden, technisch und human? Eine weitere Frage ist dann, welche organisatorischen Alternativen gibt es, wie werden die Ressourcen orchestriert? Wer jetzt genau aufgepasst hat sieht schon das Problem. Diese Fragen kann nicht ein Experte geben, sondern nur eine Sammlung von Experten, die ihre Expertise jeweils als Spektralfarbe moderiert verschmolzen mit den anderen Spektralfarben zum hellen Licht der gemeinsamen, systemischen Erkenntnis verbinden müssen, verschmolzen und nicht relational. Die Crux ist jedoch, dass diese nicht verschmolzen (erinnern sie sich bitte, das Ganze ist immer mehr als die Summe seiner Teile, Aristoteles). Unsere Tiefenexperten arbeiten heute alle relational in den Hierarchien zusammen, weil diese sinnvoll und wahr der Spezialisierung folgen, die wir für unsere hohe Qualität brauchen. Qualität durch Arbeitsteilung und Reproduzierbarkeit ist extrem sinnvoll. Aber das reicht in der Wandlung eben nicht mehr aus.
Die Frage ist also, wie kann die Qualitätsorganisation durch eine Funktion, die eine ganz andere Fragestellung, nämlich die Entdeckung von neuen Chancen und Risiken und deren Nutzbarmachung, Überführung in die Qualitätsorganisation verfolgt in ihrem Schatten (Yin und Yang) kompensiert werden. Diese Konkretisierungsfrage zu Luhmanns Kompensationsempfehlung durfte ich mit dem Grundlagenforscher in Organisation und Führung von der Bundeswehruniversität in Hamburg 3 Jahre lang betrachten. Die Kern-Ergebnisse haben wir in einen Artikel gebracht, der bald in einem Fachmagazin für Organisation und Führung erscheinen wird. Über die GmbH bieten wir dazu Schulungen für CEOs und Organisatoren an, bald auch über eine digitale Plattform. Aber auch das wird gesondert kommuniziert. Bei Interesse vermittle ich gerne.

Fassen wir zusammen. Wir spüren alle, dass derzeit etwas nicht stimmt. Das liegt daran, dass wir mit trivialem mono-kausalem Denken und Handeln an den Herausforderungen der sinnvolleren Systemzeit (vgl. Dirk Baeckers Übersinn) scheitern. Dass gerade das uns als Deutschen passiert ist kaum verständlich und liegt an fehlender Transformationsführung in unserer gesamten Gesellschaft. Das Know how ist in Deutschland tiefer vorhanden als in den USA und ggf in Asien (dort sahen Bekannte von mir vor vielen Jahren schon Luhmann auf dem Tisch in Modernisierungsprojekten des Gesundheitswesen liegen). Was fehlt ist die Transformationsleistung. Da wir das Risiko mit ROMI Radar frühzeitig klar erkannten und die Politik und die angesprochenen Stiftungen nicht aktiv wurden haben wir das ROMI Institut zur Sammlung und Austausch der Expertise ehrenamtlich gegründet und finanziert. Eine Gesellschaft in der Schweiz und Partnerschaften bieten nun ausgewählten Kunden Hilfestellungen an.

Abschließend die Auflösung der Frage dieses Artikels. Die Wahrheit ist ein Scheibe, ein Lineal, eine Metrik in der Welt der materiellen Abtrennung. Die abstrakteste Wahrheit ist die Wahrheit des Ganzen, an der Hegel scheitern musste, da diese so komplex und dynamisch ist, dass sie uns Menschen immer ein Geheimnis bleiben wird. Daher haben wir ja, um gnostische Stabilität zu erlangen Gottheiten erfunden. Durch die Vernetzung der Erde nähern wir uns wie nie zuvor der Wahrheit des Ganzen, die wir aber nie logisch erfahren werden. Diese Wahrheit, von der wir alle ein Teil sind (wir sind final nur Quanten, die mit dem Universum verbunden sind) können wir uns nur jenseits von Wörtern durch spirituelle Erfahrungen nähern. Auch hier bietet ROMI in seinem Transformationsinstitut auch externen Leadern Kurse an. Einzelpersonen gebe ich bei Interesse auch alternative Kontakte an.

Die Wahrheit zwischen diesen Ebenen ist die systemische Wahrheit, die nicht zweidimensional (Scheibe) ist. Diese Wahrheit ist aus den abgetrennten Wahrheiten, Sichten zusammen gesetzt. Doch auch das reicht nicht, wenn wir an Aristoteles denken. Das ganze Zusammengesetzte ist immer mehr als die Summe seiner Teile! Daher kann man systemische Wahrheit nicht in der Organisation einer Hierarchie logisch erkennen und eine Transformation muss immer koordiniert erfolgen. Daher muss man auch unsere CEOs und Präsidenten endlich in die Pflicht nehmen ihre Transformationsaufgaben zu machen.

Französische Soziologen sprachen im letzten Jahr im Austausch sehr passend davon, dass wir uns von einer relationalen zu einer verschmolzenen Gesellschaft entwickeln (s. Bild oben mit der Entwicklung vom Mensch über Hierarchien zu Netzwerkorganisationen). Aber auch hier habe ich heftig widersprochen, genauso wie zu einem Film von Fraunhofer IAO, welcher mit Steuergeldern über das BMBF finanziert wurde. Es wird immer wieder der selber dualistische Fehler gemacht, der uns scheitern lässt. Es kommt nicht auf das oder jenes an, sondern auf die Orchestrierung von einzelnen Menschen, Hierarchien und Netzwerkorganisationen. Das so oft zitierte „entweder-oder“, mit dem sich ein 2 dimensionales westliches Bewusstsein so schwer tut.

Wer als Governance auf abgetrennte absolutistische Theorien wie Ambidexterity, Agilität oder Innovations-Ambassadoren sowie „Design Thinking überall“ herein fällt, hat Wissenschaft nicht verstanden und bezahlt die Rechnung (s. Video).

Schlusswort: Die meisten Menschen wollen Berechenbarkeit und verlässliche Qualität. Dafür sind Hierarchien die ausgereifte Methode. Neues zu erkennen und in die Welt zu holen ist eine ganz andere Domäne, erfordert unterschiedliche Methoden (anstatt vorwärts per Induktion und Deduktion zu schließen lässt sich das Neue nur rückwärts per Abduktion in die Welt bringen). Wer von seinen Experten in der Organisation erwartet beides in Person zu leisten, verkennt, dass er erwartet, dass seine Führungskräfte entweder hysterisch sind (also sich nur im Kreise drehen) oder aber zwei Personen in einer sind (Bild oben). Qualität muss man grundsätzlich anders führen und organisieren (Dominanz, Sicherheitsorientiert) als Innovations-/Inventionsführerschaft (Dominanz mit Stimulanz). Es sind in den beiden Welten auch ganz andere Menschentypen, mit ganz anderen Stilen und unterschiedliche Charakteren notwendig (vgl. Big Five, MBTI und auch limbische Profile usw.). Wer AO Psychologie nicht beherrscht, dem sagen wir als System in der Transformation grundsätzliche Krisen voraus, die jeder Konzern, jede Organisation über 1.000 Mitarbeitern dringend schließen sollte. Was ich an psychologischer Naivität sogar in Weltkonzernen zu Gesicht bekam ist schier unglaublich. Da gibt es tatsächlich Menschen nahe um den Vorstand, die behaupten, ein guter Manager müsse auch gleichzeitig ein guter Leader sein. Er müsse Qualität und Innovation schon gemeinsam managen müssen. In diesen Fällen sagte ich hysterisches Kreisen voraus und behielt Recht. Aber darauf kommt es in einer Systemzeit eben nicht mehr an.

Die Wahrheit ist eine Scheibe und eine Kugel. Es kommt darauf an, worüber man redet.

1 „Gefällt mir“