Embargo – Oder der Umgehungstrick

Embargo – Oder der Umgehungstrick

Die EU verhängt ein Embargo gegen Russland und Belarus. Eine klare Botschaft an Russland und dessen völkerrechtswidrigem Überfall auf die Ukraine. Doch was sich vordergründig richtig anhört, ermöglicht insgeheim eine kriminelle anmutende Dynamik.

Wenn über Drittländer dieselben Rohstoffe eingekauft werden, mit 30- bis 100-prozentigem Aufpreis, ist das ein klassisches Umgehungsgeschäft, das die Frage aufwirft: Warum wird es akzeptiert?

Annahme, Stahl aus China - der aus Belarus stammt - soll eingekauft werden. Das bedeutet, China kauft die Rohstoffe aus dem Embargo frei und europäische Staaten kaufen es mit einem 30- bis 100-prozentigen Aufpreis als ‚saubere‘ Ware.

So könnte auch russisches Aluminium und russischer Stahl über beispielsweise Serbien völlig überteuert eingekauft werden.

Diese Informationen wurden uns mit der Bitte der Anonymität mitgeteilt. Die Quellen habe wir überprüft. Die Personen sind existent und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit handelt es sich nicht nur um einzelne Beispiele.

Auf diese Weise werden Embargobestimmungen umgangen und die Gewinner sind die Embargo- und die sich an dem Umgehungsgeschäft beteiligten Drittländer. Die europäischen Volkswirtschaften werden hierdurch vermutlich einen erheblichen Schaden erleiden.

Verglichen mit Ermittlungen im Umfeld der organisierten Kriminalität (Drogen-, Waffen-, Menschenhandel und Geldwäsche) werden große Ähnlichkeiten erkennbar. Die Drahtzieher vernebeln diese Strategie hinter komplexen und kaum zu durchschauenden Abläufen. Je komplexer, umso besser kann man sich dahinter verstecken.

Ist das die Abschreckungsstrategie? Wer hinterfragt, wird entweder angegriffen u/o als unseriös dargestellt u/o anderweitig diffamiert. Werfen Sie einen Blick auf die Rechercheteams der bekannten Betrugsskandale, wie Wirecard, Cum-Ex, Dieselgate und weitere öffentlich - beinahe schon verniedlichten - Affären.

Entstehen derartige Dynamiken vorsätzlich oder entwickeln sich diese aufgrund einer Blindheit für kriminogene Entwicklungen und Grauzonen, die – sobald gefunden – teilweise hemmungslos ausgenutzt werden?

Ein Beispiel für Grauzonen-Entwicklungen sind die typischen Steuer- und Finanztricks. Oder betrachten Sie die Recherchen über die Cum-Ex-Betrügereien. Wirtschaftlich und politisch erweckte es oft den Eindruck, dass derartige Skandale viel zu oft als blinde Flecken (Grauzonen) gerechtfertigt u/o totgeschwiegen werden. Entweder hat man es nicht wissen können oder nicht wissen wollen. Jedoch bei näherer Betrachtung könnte zum Vorschein kommen, dass vorsätzliche rechtswidrige Betrügereien begangen wurden. Und wie oft reichen diese Verwicklungen bis in die höchsten Kreise der Wirtschaft und Politik hinein u/o wurden von dort orchestriert?

Der aktuelle Russland-Konflikt

Die Hintergründe des aktuellen und leider noch andauernden Konfliktes zwischen Russland und den Westmächten beruhen hauptsächlich auf geostrategischen Machtansprüchen. [Hierbei geht es um Rohstoffe, Produktionsstandorte und Lieferkettenhoheit und vermutlich weniger um die vorgeschobene zivile Bevölkerung u/o irgendwelche politischen Entwicklungen.](Ukraine: Im Boden steckt neuer Wohlstand fürs Land – keiner spricht darüber - derwesten.de Vergessen gegangen: Die Ukraine sitzt auf riesigen Gasreserven Asien )

Ist es ein Paradox, wenn in Zeiten der hohen Verfügbarkeit von Informationen und den technologischen Möglichkeiten immer noch privilegierte Entscheider emporsteigen, die entgegen Interessen der eigenen zivilen Bevölkerung, egoistische Macht-Interessen durchsetzen und die Zukunft gefährden?
Propaganda ist ein Werkzeug, was der Nationalsozialismus zwar nicht erfunden hat, jedoch deutlich machte, für welche Verbrechen die Strategien, der Manipulation von Massen, eingesetzt werden können.

Das blinde phrasenbedingte Folgen, ist ein Effekt, der an ein Bild des Geschichtsunterrichts der Grundschule erinnert. Auf einer dieser damaligen Darstellungen rannten über einhundert Pferde während eines Unwetters auf eine Schlucht zu und stürzten letztendlich in den Tod. Der Herdeneffekt oder das Vertrauen in die Schwarmintelligenz nach dem Motto: Wenn es alle machen, wird es schon richtig sein.

Der Herdeneffekt führt nicht nur Pferde oder Schafe ins Verderben. Dem einzelnen Individuum aus einer Gruppe können dadurch wichtige Warnhinweise und natürliche Impulse vernebelt werden, die sonst zur Verfügung stehen würden. Laut Geschichtsunterricht stürzten damals die Tiere in die Schlucht und Menschen, die das beobachteten, bauten darauf ihre Jagd-Strategien auf. Bedeutet das, dass das erste Schlachthaus, eine Schlucht und die strategische Waffe, der Herdentrieb war?

Immer deutlicher erscheint am Horizont eine Lösung – die Kybernetik. Mensch und Technologie in Harmonie vereint? Artificial Intelligence (AI o. KI), Machine Learning, Deep Learning, Big Data, … machen scheinbar Unmögliches mit Leichtigkeit möglich. So verfügt der heutige Mensch über noch nie dagewesene Informationen und Möglichkeiten.
Aber!
Nutzt der oder nutzen die Menschen diese Möglichkeiten für ihre Zukunft - für einen nachhaltigen Sinn?
Fehlt nicht die Ethik im Model Mensch und Technologie – die KybernEthik?

Fast alle Daten können heute analysiert werden und eigentlich sollten dadurch falsche und dunkle Absichten sichtbar werden. Jedoch scheint es heute, dass Menschen mit datenverarbeitenden Systemen eher in Konkurrenz stehen, als einen nachhaltigen Nutzen davon zu haben. Wertung und Beurteilung der Intelligenz eines Menschen orientiert sich mehr an der Leistungsfähigkeit eines Computers als an der nachhaltigen Beteiligung einer gesunden Zukunft. Ist das nicht irgendwie merkwürdig?
Und noch merkwürdiger wird es, wenn man die ausschlaggebenden Trends auf dieser Welt betrachtet. Ihr Vermögen und wie gut Sie in Bewertungssysteme integriert sind u/o wie viel Sie vererbt bekommen haben, definiert Ihren Wert. Die Zukunftsfähigkeit dieser Werte scheinen jedoch eine untergeordnete Rolle zu spielen.

Lässt der Herdentrieb nach wie vor zu viel Potential verkümmern oder abstürzen? Beinahe hysterisch rennt die Herde von einer Richtung in die andere, ohne zu hinterfragen, was die eigene Vernunft und das eigene Gewissen dazu sagen würden. Hauptsache, man ist bei der Party dabei. Die Herde ruft. Es lebe die Party! Es lebe der Moment!

Macht die Schwarmintelligenz die Zukunft überlebensfähiger?

Aktuell sollte diese Frage eher verneint werden, wenngleich das technologische Potential vorhanden wäre, um eine tatsächliche effektive Schwarmintelligenz sichtbar zu machen. Hierzu sollte die Anforderung richtig formuliert werden.

Beispiel für eine grundlegende Anforderung: Wie wollen wir in zehn, zwanzig oder fünfzig Jahren leben und was hindert uns daran, diese Ziele zu erreichen?

Gleicht die Schwarmintelligenz heute immer noch einer (Schaf-)Herde oder hat sie das Potential eine gesunde Umwelt zu erschaffen oder eine Sinn-Vernetzung des menschlichen Potentials zusammenzuführen? Was hindert daran dieses Potential zu fördern? Würden wir heute oder morgen noch unsere Albert Einsteine finden können?

Durch die seriöse Beantwortung der Fragen WARUM (die Erklärung, was war und was ist) und WOZU (Auswirkung für die Zukunft) wird ein Einblick gewährt, welche Vorteile eine einzelne Person in einer kollektiven Gemeinschaft hat. Das könnte Ihre Chance sein, um sich in Gefahrensituationen von der mangelnden Intelligenz einer (Schafs-)Herde loszulösen.

Die Sozialtheorie im übertragenen Sinne:

  • Das WIR ist die Differenz zwischen dem WIR und seiner Umwelt.

  • Das ICH ist die die Differenz zwischen dem ICH und seiner Umwelt.

Übertragen auf die ROMI-Theorie:

  • Das WIR erschafft seine Effizienz, durch Suchen, Finden, Fördern und Verbinden des ICH-Potentials im WIR, um eine Zukunft unserer Nachkommen zu erschaffen, von denen wir immer ein Teil sein werden.

Konsequenzen des Embargos gegen Russland und Belarus

Russland hat innerhalb von 10 Jahren zwei Mal eine unabhängige Nation überfallen und eskaliert aktuell mit einem symmetrisch konventionellen Krieg. Die schreckliche Folge: Die Bombardierungen der zivilen Bevölkerung in weiten Teilen der Ukraine. Dieser Krieg verursachte bereits nach kurzer Zeit unzählige Kriegsverbrechen gegen die zivile Bevölkerung.

Leider wird dieser Krieg auch mit dem Geld der europäischen Staaten finanziert. So wird (wurde) zum Beispiel ¾ des russischen Gases in die EU exportiert. Mit diesem Geld, das europäische Staaten jeden Tag zahlen, um Gas und obendrauf noch Öl und andere Rohstoffe, wie Stahl, von Russland zu erhalten, wurde und wird auch dieser Krieg mitfinanziert.

Bislang wurden 150 Milliarden Kubikmeter russisches Gas pro Jahr von der EU importiert. Nun folgen ein Embargo und die Bestrebung der Unabhängigkeit von russischen Rohstoffen.

Erscheint jedoch ein Embargo nicht löchrig und sinnbefreit, wenn dieselben russischen Rohstoffe über Drittländer erworben werden?
Was ist, wenn Russland seine Rohstoffe weiter an Länder wie China, Indien und weiteren Ländern oder an Unternehmen, die diesen Handel mitmachen, verkauft, weil damit enorme Profite möglich werden?

China hierbei näher zu betrachten, ist sehr interessant. Insbesondere die wirtschaftlichen und politischen Verbindungen bezüglich Rohstoffe und Lieferketten, wie zum Beispiel die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ). [China ist unter anderem wesentlich an der Erschließung der Gasfelder im Osten Russlands beteiligt und verfügt über die neuen Seidenstraßen über wesentliche Faktoren, die für die Zukunft ein klares Signal sind. So liefert China heute schon die Technologien, um Rohstoffe und Produkte in die ganze Welt liefern zu können.](Ukrainekrieg: Der Elefant im Raum ist China Ukrainekrieg: Der Elefant im Raum ist China https://www.iwr.de/ticker/alternativen-im-osten-putin-will-mehr-l-gas-und-kohle-selbst-nutzen-artikel4292 )

Können wir (wirklich) auf die Rohstoffe aus Russland verzichten?

Mögliche Anforderungen, um Lösungen sichtbar zu machen:

  • Wie schnell kann Europa die Abhängigkeit von russischen Rohstoffen reduzieren?
  • Wie können die Preise kontrolliert werden?
  • Wie kann gewährleistet werden, dass diese Rohstoffe nicht über Umgehungen u/o Umwege erworben werden?
  • Wie können Engpässe frühzeitig erkannt und begegnet werden?

Die Hintergründe dieses Krieges sind geostrategische Machtansprüche für Rohstoffe, Handelsbeziehungen und Lieferketten. Krieg ist immer eine Eskalationsstufe, die den Worten „Auge um Auge“ nahezu bildlich entspricht.

Strategisch betrachtet hat Russland Europa die Augen geöffnet, wie wichtig für Europa der Import von fossilen Brennstoffen ist und welche drastischen Ausmaße Abhängigkeiten haben können.

Russland hat mit diesem Krieg sehr wahrscheinlich langfristige enorme eigene Verluste verursacht, weil die Folge seiner kriegerischen Strategie ein Europa sein könnte, dass sich unabhängig von russischen Importen macht.

Zurzeit hat Europa die glückliche Ausgangsituation, dass Europa im Mai 2022 - bereits den Winter hinter sich gebracht hat. Das bedeutet, dass Europa nun etwas mehr Zeit hat, ein neues von Russland unabhängiges Energie- und Rohstoff-System aufzubauen.

Wie knapp Europa eine Katastrophe entgangen ist, zeigen die europaweiten leeren Gasreserven. Mit dieser Erfahrung und um spekulative Engpässe und Risiken zu vermeiden, sollte es zukünftig für alle eine europäische Verpflichtung zu Vorräten geben.

Der Schachzug Russlands, die Rohstoffe nur noch gegen Rubel zu liefern, hat im Endeffekt die Umsetzung der Unabhängigkeit von russischen Rohstoffen beschleunigt. Ein deutlicher Warnhinweis, dass Russland von diesem Export abhängig ist und kaum noch Strategien, außerhalb einer konventionellen Kriegsführung und einer möglichen atomaren Eskalation, zur Verfügung hat. Hierbei muss beachtet werden, dass ein gereizter Bär ohne Ausweg immer am gefährlichsten ist!

Der Europäische Rat reagiert ungewohnt schnell und legt einen Vorschlag für ein LNG-Terminal in Griechenland vor, um langfristig Flüssigerdgas aus Ländern, wie Ägypten, Israel, Katar u/o aus Aserbeidschan zu beziehen. Europa erweckt den Eindruck als erwache es aus einem Dornröschenschlaf und beginnt nach langer Zeit damit die verwachsenen Dornen zu beseitigen und eine neue Souveränität der Gemeinschaft erstrahlen zu lassen. Eine zentrale Unabhängigkeit von Energie und Rohstoffen ist hierbei eine der größten Herausforderungen.

Europa sollte dabei das Embargo konsequent durchsetzen, auch wenn es aktuell technisch und wirtschaftlich dazu noch nicht in der Lage zu sein scheint. Es bleibt leider kaum ein Spielraum, weil Europas Erpressbarkeit ansonsten eher zu als abnehmen könnte. Eine wichtige Herangehensweise wäre, ein massiver bürokratiearmer Ausbau der erneuerbaren Energien in ganz Europa sowie eine systemische Veränderung von verschwenderischen Verhaltensweisen einiger Unternehmen, Organisationen und Bürger.

Die europäische Staatengemeinschaft sollte für diese Anforderung eine Lösung bereitstellen, wie zum Beispiel, die zentrale Koordinierung des Einkaufs von Energie und Rohstoffe und die zentrale Kontrolle der Verfügbarkeit für die Menschen und Organisationen in Europa.

Was bislang geschah und welche Möglichkeiten vorhanden sind

Bis Anfang Mai 2022 (1. Quartal) wurde von Europa und der Türkei im Vergleich zum Vorjahr die russischen Gasexporte um 26, 9 Prozent reduziert. Zudem wurde auf europäischer Ebene erkannt, dass auf über 2/3 aller russischen Exporte 2022 verzichtet werden kann.

So ermöglicht zum Beispiel Flüssigerdgas die Loslösung aus dieser russischen Gasabhängigkeit. Wenngleich es nicht einfach werden wird. Die vorhandenen Technologien könnten und müssten sofort genutzt werden, um die zeitfressenden Verwaltungsloops zu verkürzen und ein einiges Europa zu präsentieren.

Die ganze Welt am Beispiel der Pandemie hatte eindrucksvoll gezeigt, wie schnell und umfangreich Lösungen, wie die Massen-Corona-Tests bis hin zu Massen-Impfungen aufgestellt und umgesetzt werden konnten. Nach dem Motto „Nur aus Druck entstehen Diamanten“ kann Europa ein solcher humanitärer Edelstein werden, wenn die Chancen richtig genutzt werden. Es sollte nur das vorhandene Potential genutzt werden.

Was es braucht ist eine gemeinsame europäische Sinn-Mobilisierung, um diesen Krieg zu beenden und weitere im Vorfeld zu verhindern. „Kriege“ sollten niemals auf Kosten der zivilen Bevölkerung, sondern ausschließlich mit wirtschaftlichen Mitteln ausgetragen werden. Daher sollten wir schnellstmöglich alles unternehmen, dass mit unserem Geld die kriegerischen Aktivitäten Russlands nicht weiter finanziert werden.

Hierzu gehört auch, den Rubel aus dem europäischen Handel zu verbannen. Dabei sollte man wissen, dass dieser internationale Handel über das SWIFT-System abgewickelt wurde. Das ist ein Bankensystem, was zunächst für internationale Transaktionen mit Rubel gesperrt wurde.

Die Gaslieferungen an Polen und Bulgarien einzustellen war eine klare Drohung an Deutschland, das in der EU der Hauptimporteur von russischem Gas ist. Deutschland hat bereits innerhalb von zwei Monaten Konsequenz bewiesen und Stärke gezeigt. So wurde der Import russischer Kohle von 50 Prozent vor zwei Monaten auf 8 Prozent heute reduziert und bei Öl von 55 Prozent vor zwei Monaten auf heute 35 Prozent. Das sind zunächst nur Zahlen, die jedoch enorme Einschränkungen und auch Opfer für die deutsche Gesellschaft bedeuten können. Das sollte und muss klar und unmissverständlich kommuniziert werden.

Wir hatten bereits in der Vergangenheit eine große Chance vertan.

Denn die Chance eine einheitliche europäische Energiepolitik zu schaffen, bestand schon in den 90-iger Jahren, als Norwegen enorme Erdgasfelder in der Nordsee erschlossen hatte. Viele weitere Quellen wären erschließbar gewesen und insbesondere umweltschonender und nachhaltiger als Kohle und Öl. Daher wäre die Frage berechtigt, warum diese Möglichkeiten nicht genutzt wurden. Blindheit, fehlende Vorausschaubarkeit, eventuell eigennütziger Lobbyismus sowie den Hang zum kollektiven Selbstmord durch die leichtfertige Bereitschaft zur Zerstörung der Umwelt auf Kosten einer kurzfristigen Befriedigung der Gier?

Wenn Sie den Wohnungsbau der letzten Jahre etwas näher betrachten, dann dürfte Ihnen etwas auffallen. Wenn die seit Jahren vorhandenen Möglichkeiten autonomer Konzepte im Wohnungsbau (Smart Grid-Technologien, thermische Sanierungen, Wärmepumpen, Biomasse, autonome Energieversorgungen, …) bereits umgesetzt worden wären, dann wären viele Länder in Europa mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bereits 2010 unabhängig von russischem Gas gewesen. Es gab immer wieder Versuche und Ankündigungen moderner autonomer und energieeffizienter Wohnwelten, jedoch scheiterte es oftmals an der praktischen Umsetzung. Aber es ist möglich und das zeigt z.B. die Mobilisierungserfahrung während der Pandemie, als jede Woche Millionen von Corona-Test durchgeführt und ausgewertet wurden. Auch wenn dieses Thema umstritten war und ist, so haben die Ergebnisse jedoch deutlich gemacht, wie schnell eine weltweite Anstrengung Lösungen / Ergebnisse hervorbringen kann. Und exakt diese Mobilisierungsenergie ist wieder notwendig, um mit allen zur Verfügung stehenden technologischen Mitteln, gemeinsam den europäischen Einkauf von Gas und allen weiteren notwendigen Rohstoffen zu koordinieren, um so die Kontrolle über die Preise nicht zu verlieren. Ein Weg dahin führt über massive Investitionen in die Energieeffizienz. Dazu gehört auch der Einsatz von erneuerbaren Energien, wie Windkraft-, Photovoltaik-, Wärmeaustauschanlagen und Solarheizungen.

Unternehmen und Privatpersonen werden jedoch auch in Zukunft Gas und Öl benötigen. Um den Preis kontrollieren zu können, sollte gemäß der Notwenigkeit die Lieferungen zweckbestimmt werden. Die Technologie ist bereits heute in der Lage, gesellschaftliche Bedürfnisse intelligent zu organisieren, so dass Verluste und Verschwendungen deutlich reduziert werden können.

Europa hat es geschafft, nachdem es 1945 komplett zerstört war, sich komplett neu zu „erfinden“. Es ist u.a. sozialer und humaner geworden – siehe Sozialsysteme. Demgegenüber erscheint die neue Herausforderung nicht nur möglich, sondern notwendig. Und obendrauf gibt es einen bedeutenden politischen und wirtschaftlichen Nutzen. Den Menschen aufzuzeigen, dass sie individuell handeln können, um aktiv für die Zukunft ihrer Kinder, für den Frieden und für eine gesündere Welt etwas beitragen zu können. Das könnte auch ein frisches Gegenmodel zur zunehmenden Politikverdrossenheit sein.

Die EU-Kommission sollte im nächsten Schritt alle möglichen Optionen zur Reduzierung von russischem Gas vorlegen. Für die praktische Umsetzung werden dringend konkrete Angaben benötigt, wie Lösungen, Anreize und Förderungen, die gemeinsam auf europäischer Ebene Gültigkeit haben.

[Thierry Breton EU-Kommissar äußerte sinngemäß Anfang Mai 2022 hierzu:](EU-Kommissar: Können russisches Gas bis Jahresende ersetzen - hasepost.de Wasserstoff: Konzerne und EU legen Absichtserklärung zum Hochlauf vor) „Für die 150 Milliarden Kubikmeter, die importiert werden, gibt es Lösungen mit Flüssigerdgas, wie 50 Milliarden zusätzliche Kubikmeter sowie höhere Gasmengen aus bestehenden Pipelines aus Aserbeidschan u/o Südeuropa. Kernkraftwerke, die geschlossen werden sollten, sollte der Ansatz verfolgt werden, diese zu verlängern, wie in Belgien.“

Aktuell ist das Flüssigerdgas sehr teuer, da es zum Beispiel aus den USA importiert werden muss und hierbei nicht einmal verifizierbar ist, ob es Schiefergas oder konventionelles Gas ist. Definitiv wird es jedoch kein Biogas sein. Das sollten wir uns bewusst machen, wenn wir auf die Zukunft unserer Nachfahren schauen.

Aktuell kauft Europa Flüssigerdgas von den USA, Katar, Nigeria, Saudi-Arabien und zahlen dafür enorme Transportkosten, weil die Infrastruktur, wie Methan-Terminals, hierfür noch aufgebaut werden muss. Für den Verbraucher würde das für die Energie- und Rohstoffpreise zunächst mindestens eine verdrei- bis Verzehnfachung des Preises bedeuten, wenn diese Erhöhung nicht abgefangen werden. Auch das müssen wir in alle Berechnungen mitaufnehmen und für Europa und seine Bevölkerung lösbar machen.

Kriege sind Eskalationsspitzen, die in der Regel erst durch Zulassen u/o Wegschauen möglich werden. Europa hatte in seiner Historie schon oft bewiesen, wie es Katastrophen und den Aufbau von Krieg zerstörten Ländern managen kann. Darin sind die europäischen Länder eine Art Weltmeister. Aber wie Europa Katastrophen verhindern könnte? Da ist noch eine Menge Luft nach oben vorhanden. Technologisch benötigt nicht nur Europa eine intelligente Zukunftsfunktion, bei der Datenanalysen seriöse Informationen zur Verfügung stellen. Wenn eine Katastrophe eintritt, dauert es oft nicht lange, bis der oder die Schuldigen gefunden worden sind. Jedoch wenn diese Informationen bereits vor den Katastrophen bekannt und vorhanden waren, warum wurden die Katastrophe dann nicht verhindert? Ist es nicht eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit, prädiktive Möglichkeiten in die digitale Transformationsbemühungen zu integrieren.

Digitale Transformation bedeutet auch, dass alle verfügbaren Informationen (Daten) in eine vernünftige und gewissenhafte Entscheidung münden sollten. Hierfür benötigt Europa eine zentrale Technologie, um effektiv mit allen Kooperationsländern zusammenzuarbeiten. Eine Art Head-Up-Display für wirtschaftliche und politische Entscheidungen, welches die Verantwortung für den Weg, der gerade eingeschlagen wurde, aufzeigt. Die Aufgabe sollte sein, die Versorgung von Europa und all seiner Menschen in Harmonie mit allen friedlichen Ländern und der Natur zu bewahren und zu beschützen.

Literaturverzeichnis