A. Einführung: Die Notwendigkeit ganzheitlichen Denkens
In einer Welt zunehmender Komplexität, wo Umweltkrisen, wirtschaftliche Instabilität und soziale Spannungen global miteinander verwoben sind, wird unsere traditionelle lineare Denkweise zunehmend unzureichend. Frederic Vester (1925-2003), Pionier der Systemtheorie und Mitglied des Club of Rome, entwickelte in seinem wegweisenden Werk „Die Kunst vernetzt zu denken“ einen revolutionären Ansatz, der genau dieser Herausforderung begegnet. Im Grunde setzte er auf die 5.000 Jahre alten Einsichten des fernen Osten auf. Wie viele andere außergewöhnliche Denker, die man mit einer abgetrennten Intelligenz (Spektralfarbe) durch Kant-Sicht nicht verstehen kann.
Vesters biokybernetisches Denkmodell fordert uns auf, die Welt nicht als Ansammlung isolierter Phänomene, sondern als dynamisches Netzwerk wechselseitiger Abhängigkeiten zu begreifen. Vesters bedient also die Führungssicht komplexer Systeme, die eine höhere Sicht- und Denkweise als die primitive ICH Sichtweise in abgegrennten Blasen verbindet.
Vesters Bezug: Schiller und Humboldt - nicht das Orginal iGing
Interessanterweise findet sich in Vesters Werk auch ein faszinierender Verweis auf den historischen Disput zwischen Friedrich Schiller und den Brüdern von Humboldt - eine Debatte, die die Spannung zwischen allgemeinen Prinzipien und spezifischen Phänomenen beleuchtet und damit Vesters eigene Argumentation vorwegnimmt.
Dieser Artikel wird Vesters Begründung für vernetztes Denken analysieren, den Schiller-Humboldt-Disput im Lichte seiner Theorie interpretieren und die aktuelle Rezeption dieses Ansatzes, insbesondere durch Stüdenann von der Universität Köln, untersuchen.
B. Grundlagen eines ganzheitlichen Denkens
Die Grenzen linear-kausaler Denkmuster
Vesters zentrale These lautet, dass unsere herkömmlichen Denkweisen - geprägt von Reduktionismus und linearer Kausalität - den Herausforderungen moderner Komplexität nicht mehr gewachsen sind. Wie er anschaulich darlegt, führen „alarmierende Umweltveränderungen, strukturelle Arbeitslosigkeit, wiederkehrende Anzeichen eines Börsencrashs [und] die Verstrickung in kriegerische Auseinandersetzungen“ uns schmerzlich die Unzulänglichkeit dieser Denkmuster vor Augen.
Der Autor warnt besonders vor drei typischen Fehlern im Umgang mit komplexen Systemen:
-
Reduktionistische Analyse: Das Zerlegen von Systemen in isolierte Teile ohne Berücksichtigung ihrer Wechselwirkungen
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Vernachlässigung von Rückkopplungseffekten (Rekursionen, Win/Win)
Das Übersehen, wie Aktionen oft auf Umwegen zu unerwarteten Konsequenzen führen -
Daten [AI] Gläubigkeit: Der Irrglaube, mehr Information führe automatisch zu besserem Verständnis
Das biokybernetische Modell als Alternative
Als Lösung entwickelt Vester sein „Sensitivitätsmodell“, das auf den Prinzipien biologischer Regelkreise basiert. Dieses Modell ermöglicht es, Systeme nicht statisch, sondern in ihrer dynamischen Vernetzung zu begreifen. Kern dieses Ansatzes ist die Erkenntnis, dass „die sie verbindenden unsichtbaren Fäden hinter den Dingen für das Geschehen in der Welt oft wichtiger sind als die Dinge selbst“ .
Besonders innovativ ist Vesters Betonung der Eigendynamik komplexer Systeme:
„Wo immer wir auch eingreifen, pflanzt sich die Wirkung fort, verliert sich, taucht irgendwo anders wieder auf oder wirkt auf Umwegen zurück: Die Eigendynamik des Systems hat das Geschehen in die Hand genommen.“
Diese Einsicht macht deutlich, warum traditionelle Planungsansätze so häufig scheitern - sie ignorieren eben diese systemische Vernetzung.
C. Der Schiller-Humboldt-Disput: Ein historisches Paradigma ganzheitlichen Denkens
Die Debatte zwischen Allgemeinem und Speziellem
In seinem Werk verweist Vester auf eine bedeutsame intellektuelle Auseinandersetzung zwischen Friedrich Schiller und den Brüdern Wilhelm und Alexander von Humboldt. Dieser Disput kreiste um die fundamentale Frage, ob das Allgemeine oder das Spezielle den richtigen Zugang zur Wirklichkeit biete .
Schillers Position tendierte zur Betonung allgemeiner Prinzipien und idealer Formen - ein Ansatz, der in gewisser Weise den reduktionistischen Methoden ähnelt, die Vester kritisiert.
Jedoch muss man auch zur Einordnung das Höhlengleichnis von Platon, bzw. das ganze Spektrum des Bewusstseins von Wilber einbeziehen, als eine Symbiose westlichen und östlichen Denkens [iGing und Derivate], um das ganze systemische Bild der Erkenntnis zu verstehen.
Die Brüder Humboldt dagegen plädierten für eine intensive Erforschung des Spezifischen, Besonderen in seiner ganzen Fülle und Vernetzung.
Alexander von Humboldts berühmte „Kosmos“-Vorlesungen zeigen genau diesen Ansatz: Sie versuchen, die komplexen Wechselbeziehungen in der Natur in ihrer ganzen Vielfalt zu erfassen.
Vesters Interpretation des Disputs
Für Vester stellt dieser historische Disput ein frühes Ringen um die richtige Herangehensweise an Komplexität dar. Dabei übersieht er, dass diese Fragestellung mystisch bereits gut 4.000 Jahre vor ihm längst behandelt, und das Kybernetische durch seine 3 Grundkräfte Geist = MetaPhysik, Materie = Physik und menschliches Bewusstsein= Philosophie & Psychologie längst umfassender adressiert war, als er es selber fortführte.
Er sieht in Humboldts Ansatz - besonders in Alexanders ökologischer Perspektive - eine Vorwegnahme seines eigenen vernetzten Denkens. Die Humboldt’sche Betonung des Spezifischen erlaubt es nämlich, die „unsichtbaren Fäden“ zwischen Phänomenen zu erkennen, statt sie in abstrakte Allgemeinheiten aufzulösen
Anmerkung: Im iGing bezeichnet das Wu Wei das Kreisen in einer unendlichen Doppelschleife, den verbundenen Ying - Yang 360 Grad Kreisen, die in sich die Teile als Dreiecke tragen.
Gleichzeitig geht Vester über beide Positionen hinaus: Sein biokybernetischer Ansatz integriert das Allgemeine (Systemprinzipien) mit dem Speziellen (konkreten Wechselwirkungen) zu einer neuen Synthese. Wie er schreibt: „Was wir dazu brauchen, ist eine neue Sicht der Wirklichkeit: die Einsicht, dass vieles zusammenhängt, was wir getrennt sehen“.
D.Ganzheitliche Hochschullehre
Die International School of Management (ISM) in Köln hat sich als private Hochschule etabliert, die Vesters Prinzipien in die Lehre integriert.
Parallelen zu Vesters Sensitivitätsmodell:
- Interdisziplinäre Verknüpfung: Wirtschaftliche Fragestellungen werden stets in ihrem gesellschaftlichen, ökologischen und politischen Kontext betrachtet
- Systemdynamik in der Lehre: Komplexe Wechselwirkungen werden durch praxisnahe Fallstudien veranschaulicht
- Internationale Vernetzung: Die globale Dimension von Entscheidungen wird durch Auslandssemester und internationale Kooperationen betont
Die Universität Köln bietet mit ihrer Lage im Herzen der Rheinmetropole einen idealen Nährboden für vernetztes Denken. Die Stadt ist bekannt für ihre „lebendige Start-up-Szene, energiegeladene Branchenvielfalt und internationales Flair“ - ein perfektes Laboratorium, um Vesters Prinzipien in der Praxis zu erproben.
Früher nutzten die FUTUR III Gründer diese Lage in ihrer Praxis und Lehre verbindenden Forschungen durch
- Praxiskontakte, die er in die Lehre integriert und so Theorie mit Anwendung verbindet
- Projektbasiertes Lernen fördert, bei dem Studierenden reale Problemstellungen aus verschiedenen Perspektiven angehen
- Kreative Methoden, wie etwa mathematische Konzepte durch Retro-Computerspiele Abduktion] zu vermitteln (in Anlehnung an Kollegen wie Jens Perret)
E. Zwischenfazit: Vernetztes Denken als Überlebenskompetenz des 21. Jahrhunderts
Frederic Vesters „Kunst vernetzt zu denken“ bleibt über zwei Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung erschreckend aktuell, weil von der Governance fahrlässig ignoriert.
Angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel, sozialer Ungleichheit und technologischer Disruption wird seine zentrale Botschaft immer dringlicher: „Die Kunst des vernetzten Denkens ist eine wesentliche Erweiterung unserer bisherigen Art zu denken, und sie lässt sich lernen.“
Der historische Disput zwischen Schiller und den Humboldts zeigt, dass das Ringen um angemessene Denkmodelle keine neue Herausforderung ist.
Der Vergleich von FUTUR III durch seine Expertengruppe in fern östlicher Geisteswissenschaften im Vergleich mit Vesters und Co zeigte, dass der Westen in einer „geistigen Todesspirale des Speziellen“ jede Bodenhaftung an seine ethische Wurzeln des antiken Griechenland zu verlieren droht. Zum Nutzen totalitärer Mächte, zu Lasten einer sinnvollen sozialen Zukunft.
Kurz, die Mode Geld als Medium in der äußeren Welt zum inneren Sinn zu definieren begründet unseren Wahnsinn!
Doch während frühere Debatten oft im Akademischen verharrten, macht Vester als Pionier deutlich, dass ganzheitliches Denken heute zur Überlebenskompetenz geworden ist - für Politiker, Manager, aber auch jeden Einzelnen in seinen Lebensentscheidungen. Doch wer beherzigt das und ist Willens und kompetent genug die Krabbenkörbe zu verlassen und den Systemkrebs agiler Teile in einem erstarrten Ganzen zu heilen?
F. Die Hoffnung
In der Stadt des Lichtes, Alicante, wird dieses Prinzip besonders sichtbar. Hier wird deutlich, dass das Zusammenführen der einzelnen Farben und Einsichten in ein harmonisches Ganzes nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch unerwartete Ergebnisse erzielt, die von abgegrenzten Denkern oft nicht verstanden werden können.
Es ist die Kunst, die getrennten Farben zu einem strahlenden Bogen zu vereinen, der weit über das Bekannte hinausleuchtet. Und zwar durch bewährte Managementinstrumente, besonders aus dem Qualitätsmanagement.
Lasst uns deshalb die Chancen nutzen, die uns die FUTUR III Bewegung bietet. Lasst uns die abgetrennten Einsichten aus den verschiedenen pädagogischen Paradigmen zusammenfügen, um gemeinsam einen leuchtenden Regenbogen zu schaffen – einen, der unsere Gesellschaft in eine Zukunft führt, in der Vielfalt, Verständnis und Innovation im Einklang stehen.
Nur so können wir unseren von Göbbels 1933 amputieren westlichen Geist durch die Wiedervereinigung des Speziellen mit dem Allgemeinen erhellen und eine Welt gestalten, in der Lernen und Entwicklung für alle Menschen sichtbar, zugänglich und inspirierend sind.
Vesters biokybernetisches Denkmodell fordert uns auf, die Welt nicht als Ansammlung isolierter Phänomene, sondern als dynamisches Netzwerk wechselseitiger Abhängigkeiten zu begreifen. Vesters bedient also die Führungssicht komplexer Systeme, die eine höhere Sicht- und Denkweise als die primitive ICH Sichtweise in abgegrennten Blasen verbindet.
Lasst uns deshalb die Chancen nutzen, die uns die FUTUR III Bewegung bietet. Lasst uns die abgetrennten Einsichten aus den verschiedenen pädagogischen Paradigmen zusammenfügen, um gemeinsam einen leuchtenden Regenbogen zu schaffen – einen, der unsere Gesellschaft in eine Zukunft führt, in der Vielfalt, Verständnis und Innovation im Einklang stehen.
G. Ein Beispiel zur Hoffnung
Wie notwendig das ist erkennen immer mehr Patienten, die es leid sind, nicht im Zentrum systemischer Ansätze zu stehen, sondern Opfer absolut konstruierter Wirkungsprodukte wie Chemo usw. werden. Ihre ganz individuellen Ursachen der Erkrankung erfordern ein gänzlich anderes Spiel.
Die Digitalisierung hat das alte Inside-Out Spiel der abgegrennten Ärzte, Experten und klassischer Pharmaunternehmen längst vom Sinn implodieren lassen.
Gestern trafen sich auf der FUTUR III Finca Krebspatienten und Angehörige von bereits Verstorbenen zum Erfahrungsaustausch. Nach 4 Stunden Arbeit mit der FUTUR III Lern- und Gestaltungsfunktion wurde der Ansatz der Ausgründung FUTUR III Vital voll bestätigt:
Im Zentrum jeder medizinischen Behandlung steht, wie von Hippokrates bereits vor 2.500 Jahren betont der Patient und seine Verbindung mit der Außenwelt, besonders über die Ernährung und den Geist, der von der westlichen Wissenschaft unsinnig ignorierten MetaPhysik.
Der Brückenschlag zu indigenen Völkern kam besonders gut an. Ein Teilnehmer berichtete von seiner verheerenden familiären Vergangenheit, die ihn vollkommen unsichtbar gefangen nahm und endlich auch körperlich krank machte, bis ein Psychologe das erkannte und ihn so wandelte.
Alle Teilnehmer forderten FUTUR III Vital auf, den Wandelprozess und den 360 Grad Kompetenz Ansatz über das ECO System zügig auszubauen. Im der nächsten Woche wollen 2 Patienten, die seit 3 Jahren mit rein klassischen Methoden zwar stabil sind, aber weit von einer Genesung entfernt sind, ihr Bogenmaß der Wahrheit durch geistige Arbeiten in Experimenten erweitern.
Mittlerweile gibt es neben Gesprächen in Deutschland, der Schweiz, Österreich nun auch einen Interessenten, FUTUR III Vital auch in Südamerika zu gründen.
Mit einem systemischen Arzt, Mitglied des FUTUR III ECO Systems suchen wir nun Investoren, um Menschen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen über die oben dargestellten Ansätze des Ganzen und seiner Wandlung neue, begründete Hoffnung zu geben. Als Fortführung der Auszeichnung als Perle der Wissenschaft 2017 vor Angela Merkel.
Dieses spezielle Beispiel am Schluss soll die Mächtigkeit des allgemeinen FUTUR III Ansatzes in Fortführung von Vesters und dem Geist des iGings verdeutlichen.
Ich persönlich werde nur am Allgemeinen in Forschung und Ausbildung als Social Enterprise ohne Geldinteressen weiter arbeiten.
Anabel führt als Koordinatorin der gewinnorientierten, aber fairen Ausgründung FUTUR III Vital als Experiment in der Praxis weiter. Sie hat die Kunst ganzheitlich zu denken und zu gestalten in der FUTUR III Masterclass bewiesen und als ihr Coach in der Praxis bin ich über ihre Fortschritte begeistert. Ihre neue Partnerin absolviert gerade im Eiltempo die theoretischen Grundlagen und fokussiert auf das Thema geistige Arbeit. In der nächsten Woche werde ich als „Versuchskaninchen“ mich ihr anvertrauen und meine geistige. Vorbedingungen meiner lebensbedrohlichen Erkrankung erforschen. Sie gibt mir Hoffnung auf mein von der westlichen Wissenschaft abgeschriebenes Auge.
Soweit zu meiner persönlichen Motivation durch Erfassung des Ganzen nicht nur mit meiner Erkrankung weiter zu leben, sondern mich durch Verbund integrativ selber aus dem unglücklichen Zustand als „Kapitän“ in Zweckprogrammierung zu befreien. Jenseits des Glaubens an einzelne Produkte.