Eine psychologische und typologische Analyse von FUTUR III Vital, Untergruppe MetaPhysik (Santiago de Compostela)
A. Einführung: Das gefährliche Zusammenspiel von Selbstüberschätzung und Persönlichkeit
Der Dunning-Kruger-Effekt - dieses faszinierende psychologische Phänomen beschreibt die kognitive Verzerrung, bei der inkompetente Menschen ihr eigenes Können systematisch überschätzen, während hochkompetente Personen dazu neigen, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen.
Diese Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und tatsächlicher Kompetenz wird besonders im Kontext narzisstischer Persönlichkeitsstrukturen zu einem gefährlichen Mix, der in Zeiten rasanter digitaler Transformation erhebliche Risiken birgt. An Beispielen mangelt es derzeit besonders in der Politik, Wirtschaft und auch der Wissenschaft nicht. Der Grund?
Die Digitalisierung lässt analoges Wissen und in ihrem Geist geschaffene Strukturen und Prozesse gehörig durch den Nullpunkt gehen (für Change Experten: der Ying-Yang [Physik-MetaPhysik] Wandel im Wu Wei).
In diesem Artikel untersuchen wir nicht nur die psychologischen Mechanismen hinter diesem Effekt, sondern beleuchten auch, wie bestimmte Persönlichkeitstypen des Enneagramms - insbesondere die energiegeladenen Typen 3, 7 und 8 - mit diesem Phänomen interagieren.
Abschließend geben wir Empfehlungen, welche Persönlichkeitsprofile für die Bewältigung tiefgreifender Veränderungen wie der digitalen Transformation besonders geeignet oder riskant sind.
B. Der Dunning-Kruger-Effekt: Wissenschaftliche Grundlagen und Mechanismen
- Ursprung und Definition
Der Dunning-Kruger-Effekt wurde Ende der 1990er Jahre von den Psychologen David Dunning und Justin Kruger entdeckt und beschrieben. In ihren bahnbrechenden Studien fanden sie heraus, dass Personen mit geringer Kompetenz in einem bestimmten Bereich ihre Fähigkeiten systematisch überschätzen, während hochkompetente Individuen dazu neigen, ihr Können zu unterschätzen .
Dunning erklärt dies so: „Um zu wissen, was du nicht weißt, musst du wissen, was du wissen müsstest, um zu erkennen, dass dein Denken davon abweicht.“ Mit anderen Worten: Die Fähigkeit zur genauen Selbsteinschätzung erfordert genau jenes Fachwissen, das den Inkompetenten fehlt.
Die vier psychologischen Stufen des Effekts
- Der Dunning-Kruger-Effekt basiert auf einem vierstufigen psychologischen Modell
a) Selbstüberschätzung
Fachlich inkompetente Personen halten sich für weit kompetenter, als sie tatsächlich sind
b) Meta-Ignoranz
Sie sind unfähig, ihre eigene Inkompetenz zu erkennen
c) Lernresistenz
Durch die Ignoranz der eigenen Wissensdefizite können diese nicht behoben werden. Vertiefung der 3 Stufen von Piaget
d) Externe Abwertung
Die Meinung und Kompetenz anderer wird unterschätzt oder als Unfug betrachtet. Vertiefung: das Erasmus Muster: Macht stellt sich gerne selbst in Demokratie über [neuen] Sinn
Dieser Teufelskreis führt dazu, dass Betroffene in einer Blase der Selbsttäuschung gefangen sind, aus der sie ohne externe Intervention kaum ausbrechen können. FUTUR III beschreibt das mit „strukturlimitiertem Bewusstsein“
- Aktuelle wissenschaftliche Diskussion
Neuere Studien wie die von Gignac und Zajenkowski (2020) haben den Dunning-Kruger-Effekt kritisch hinterfragt und argumentiert, dass er möglicherweise ein statistisches Artefakt oder eine Kombination aus „besser-als-der-Durchschnitt“-Effekt und Regression zur Mitte sein könnte . Allerdings zeigen Replikationsstudien mit größeren, repräsentativeren Stichproben, dass der Effekt in abgeschwächter Form durchaus existiert und für unser soziales Leben von Bedeutung ist, ohne dass er jedoch gemanagt wird.
- Warum der Dunning-Kruger-Effekt besonders für Narzissten gilt
a) Die narzisstische Persönlichkeitsstruktur
Narzissten zeichnen sich durch ein grandioses Selbstbild, einen Mangel an Empathie und ein starkes Bedürfnis nach Bewunderung aus. Diese Eigenschaften machen sie besonders anfällig für den Dunning-Kruger-Effekt, da :
- Selbstüberschätzung bereits ein Kernelement des Narzissmus ist
- Kritikresistenz die Fähigkeit zur realistischen Selbsteinschätzung untergräbt
- Abwertung anderer die externe Validierung der eigenen Kompetenz verhindert
Der Teufelskreis narzisstischer Inkompetenz
Bei Narzissten potenziert sich der Dunning-Kruger-Effekt durch folgende Mechanismen :
- Positive Selbstillusionen: Narzissten halten an unrealistisch positiven Selbstbildern fest, selbst angesichts gegenteiliger Beweise.
- Attributionsfehler: Erfolge werden internal (auf eigene Fähigkeiten), Misserfolge external (auf andere oder Umstände) attribuiert.
- Wissensresistenz: Das Bedürfnis, das grandiose Selbstbild aufrechtzuerhalten, blockiert echtes Lernen und Wachstum.
- Soziale Validierung: Narzissten suchen Bestätigung für ihre Selbstüberschätzung, was den Effekt verstärkt.
Beispiele aus der Praxis
Der Artikel auf Greator nennt konkrete Beispiele für den Dunning-Kruger-Effekt in Reinform, die oft narzisstische Züge tragen :
- Autofahrer, die sich für besser halten als den Durchschnitt
- Fußballfans, die meinen, mehr taktisches Verständnis als Profi-Trainer zu haben
- „Hobbyvirologen“ während der Pandemie, die wissenschaftliche Erkenntnisse ablehnen
- Der Bankräuber Arthur McWheeler, der glaubte, Zitronensaft mache ihn unsichtbar
Besonders deutlich wird dieser Zusammenhang bei Personen des öffentlichen Lebens als fleischgewordene Beispiele für den Dunning-Kruger-Effekt.
C. Die energiegeladenen Enneagramm-Typen 8, 3 und 7 im Kontext des Dunning-Kruger-Effekts
- Grundlagen des Enneagramms
Das Enneagramm ist ein altes Persönlichkeitsmodell mit neun Typen, das sowohl psychologische als auch spirituelle Aspekte umfasst. Seine Wurzeln gehen auf Babylon zurück, gelangte während der Kreuzzüge in den Westen und wurde bis in die 80er als „Geheimwissenschaft“ in christlichen Geistesschulen weiter getragen.
Jeder Typ hat spezifische Grundmotivationen, Wahrnehmungsfilter und Entwicklungswege. Besonders interessant im Kontext des Dunning-Kruger-Effekts sind die drei energiegeladenen Typen 8, 3 und 7.
Typ 8: Der Boss (Körperzentriert)
Grundmuster: Typ 8 steht für Macht, Kontrolle und direkte Aktion. Ihre Energie ist nach außen gerichtet, sie wollen die Welt nach ihren Vorstellungen gestalten .
Dunning-Kruger-Risiko:
- Überschätzung der eigenen Führungskompetenz
- Unterschätzung komplexer Systemzusammenhänge
- Abwertung „weicher“ Faktoren wie Emotionen und Beziehungen
Chancen:
- Natürliche Autorität in Veränderungsprozessen
- Mut, unpopuläre Entscheidungen zu treffen
- Energie, Widerstände zu überwinden
Typ 3: Der Erfolgsmensch (Herzzentriert)
Grundmuster: Typ 3 ist leistungsorientiert, imagebewusst und anpassungsfähig. Sie streben nach Erfolg und Anerkennung .
Dunning-Kruger-Risiko:
- Überschätzung der eigenen Fähigkeiten aufgrund früherer Erfolge
- Tendenz, Kompetenz vorzutäuschen („Fake it till you make it“)
- Vernachlässigung tiefergehenden Wissens zugunsten oberflächlicher Erfolge
Chancen:
- Fähigkeit, Veränderungen positiv zu „verkaufen“
- Anpassungsfähigkeit an neue Anforderungen
- Zielorientierung in Transformationsprozessen
Typ 7: Der Enthusiast (Kopfzentriert)
Grundmuster: Typ 7 sucht Abwechslung, Freiheit und positive Erfahrungen. Sie meiden Schmerz und Langeweile .
Dunning-Kruger-Risiko:
- Überschätzung der eigenen Vielseitigkeit
- Unterschätzung von Risiken bei neuen Projekten
- Oberflächlichkeit in der Auseinandersetzung mit komplexen Themen
Chancen:
- Innovatives Denken und Kreativität
- Begeisterungsfähigkeit für Neues
- Flexibilität in unsicheren Situationen
Persönlichkeitstypen in der digitalen Transformation: Chancen und Risiken
Die Herausforderungen der digitalen Transformation
Die digitale Transformation ist kein rein technologischer, sondern vor allem ein kultureller und psychologischer Wandel. Gemma Hughes identifiziert für 2025 drei große Trends :
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Reifung der KI-Anwendungen weg von Experimenten hin zu praktischen Lösungen
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Demokratisierung von Technologien durch Low-Code-Plattformen
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Konsolidierung des Marktes für digitale Transformations-Tools
Stephane Faivre-Duboz ergänzt die Notwendigkeit der Prozessorchestrierung, um das „Spaghetti-Architektur“-Syndrom zu vermeiden . In diesem komplexen Umfeld sind bestimmte Persönlichkeitstypen besonders gefährdet oder geeignet.
Gefährliche Typen für die digitale Transformation
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Selbstüberschätzer (starker Dunning-Kruger-Effekt)
- Unterschätzen die Komplexität des Wandels
- Überschätzen die eigene Anpassungsfähigkeit
- Blockieren Lernprozesse im Team
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Konservative Perfektionisten (Typ 1 im Enneagramm)
- Widerstand gegen agile, iterative Ansätze
- Überbetonung von Kontrolle und Planung
- Schwierigkeiten mit Ambiguität
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Dogmatische Skeptiker (Typ 6 im Enneagramm)
- Übermäßige Risikoaversion
- Misstrauen gegenüber neuen Technologien
- Beharrung auf bewährten Verfahren
Förderliche Typen für die digitale Transformation
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Lernende Realisten (Typ 5 im Enneagramm)
- Tiefes Verständnis komplexer Systeme
- Objektivität und analytisches Denken
- Fähigkeit, Wissen zu strukturieren und zu vermitteln
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Adaptive Netzwerker (Typ 2 im Enneagramm)
- Starke Beziehungsfähigkeit
- Empathie für Widerstände und Ängste
- Förderung der Zusammenarbeit
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Visionäre Integratoren (Typ 9 im Enneagramm)
- Fähigkeit, unterschiedliche Perspektiven zu integrieren
- Ausgeglichenheit in turbulenten Zeiten
- Langfristiges, ganzheitliches Denken
Empfehlungen für den Umgang mit dem Dunning-Kruger-Effekt in Transformationsprozessen
Individuelle Ebene
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Selbstreflexion fördern
- Regelmäßige 360°-Feedbackprozesse
- Bewusstmachung der eigenen Wissensgrenzen
- Entwicklung einer Lernkultur statt Expertentum
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Metakognitive Fähigkeiten stärken
- Training des kritischen Denkens
- Bewusstsein für kognitive Verzerrungen
- Förderung intellektueller Bescheidenheit
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Persönlichkeitsentwicklung unterstützen
- Enneagramm-Typologie als Selbstreflexionsinstrument
- Arbeit an blinden Flecken und Entwicklungspfaden
- Balance zwischen Spezialisierung und breitem Wissen
Organisationsebene
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Diversität in Teams sicherstellen
- Ausgewogene Mischung verschiedener Enneagramm-Typen
- Förderung konstruktiver Konflikte
- Schutz vor Gruppenpolarisierung
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Lernende Organisation gestalten
- Fehlerkultur statt Schuldzuweisungen
- Experimentierräume für Innovationen
- Kontinuierliche Kompetenzentwicklung
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Leadership entwickeln
- Führungskräfte als Lernende statt Allwissende
- Demut vor der Komplexität des Wandels
- Vorbildfunktion in Sachen Lernbereitschaft
Fazit: Demut als Schlüsselkompetenz in unsicheren Zeiten
Der Dunning-Kruger-Effekt zeigt uns die gefährliche Kehrseite menschlicher Selbstüberschätzung, die in Kombination mit narzisstischen Tendenzen und bestimmten Persönlichkeitsprofilen zu erheblichen Risiken in Transformationsprozessen führen kann. Besonders die energiegeladenen Enneagramm-Typen 8, 3 und 7 müssen aufpassen, nicht in die Falle der Selbstüberschätzung zu tappen.
In einer Welt, die durch Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (VUCA) geprägt ist, wird die Fähigkeit zur realistischen Selbsteinschätzung zur Schlüsselkompetenz. Wie Rainer Zech betont, brauchen wir in unsicheren Zeiten eine neue Kompetenz: die „Selbstüberraschungsfähigkeit“ - die Offenheit für Neues und die Bereitschaft, eigene Erwartungsmuster zu hinterfragen .
Die digitale Transformation erfordert daher nicht nur technologische Kompetenzen, sondern vor allem psychologische Reife und die Demut, die Grenzen des eigenen Wissens anzuerkennen. Nur so können Organisationen und Individuen den Herausforderungen unserer Zeit gerecht werden und den Wandel nicht nur überleben, sondern aktiv gestalten.
In unseren Systemen herrscht oft technischer Aberglaube verbunden mit einem analogen Wissen, dass zur Transformation nicht selten im Wege steht. Wissensgrenzen haben sich längst aufgelöst, zwischen Abteilungen, zwischen Hersteller, Lieferant, Händler bis zum Kunden.
FUTUR III ist der mit höchsten Auszeichnungen prämierte Wegbereiter für verbundenen, weil systemischen Wandel, der Entscheider geistig auf die Transformation vorbereitet und methodisch begleitet.