Deutungshoheit (auch Deutungsmacht ) ist das von einer Person oder Institution beanspruchte Recht etwas allein und mit allumfassender Gültigkeit „deuten“ und damit werten zu können oder zu dürfen. Diese Urteile prägen das Bild unserer Handlungen und Struktur (s. Bild von Giddens weiter unten).
Treffen im (demokratischen) Diskurs über eine Definition und deren Bedeutung verschiedene Meinungen aufeinander, entscheidet die Deutungshoheit über deren endgültige Festlegung. Der Wortteil „Hoheit“ impliziert hierbei eine ihr innewohnende legitimierten Herrschaft , die Voraussetzung für ihre Akzeptanz ist. Wer deuten darf ist zur Macht legitimiert. Demokratie, das haben wir fast alle vergessen löst dabei sinnvoll Macht auf (vgl. Art. 20 GG) und lässt Meinungen nicht dualistisch gegeneinander, so wie wir unsere politische Funktion noch immer wie im Zeitalter der Postkutschenzeit organisiert haben, sondern löst gemeinsame Probleme gemeinsam (mit notwendiger Co-Entscheidungskompetenz). Hierüber schreiben wir schon seit Jahren, doch unsere Governance erkennt nicht, oder will nicht erkennen: wir sind im Zeitalter der Hypermodernen nicht mehr demokratisch zu nennen, sondern nur noch abgetrennt, dualistisch dumm zu bezeichnen, System-bedingt.
Unser Beitrag zur Theorie der Dummheit
Und nun zu unseren heutigen These, die uns bereits längst bis ins Mark erschüttert: „Die Digitalisierung löst die menschliche Deutungshoheit auf“. Wir werden gemessen an der sozio-technischen Entwicklung als Menschen zu dumm das Leben noch selber alleine, selbst-bestimmt zu deuten. Und diese These hat uns aktiv werden lassen dagegen aktiv etwas zu tun. Methodisch. Daher haben wir ROMI gegründet, aus Liebe zu unseren freien Gesellschaft der sozialen Marktwirtschaft im globalen Wettbewerb der Systeme.
Wir warnen seit Jahren bisher ungehört: Zunächst werden unsere Experten wertlos, denen wir die Deutungshoheit übertragen haben. Stephen Hawkings, ein Mensch mit einem IQ über 160 erkannte das. Doch die meisten verstehen ihn nicht, denn sie haben einen IQ der weit niedriger ist. Was man nicht versteht, das glaubt man nicht. Als ich über die hysterischen Figuren in Expertenorganisationen in Pharma und der Automobilindustrie vor Jahren schrieb glaubte man dem nicht. Dummheit gibt sich bekanntermaßen gerne arrogant (vgl. die Geschichte Des Kaisers neue Kleider).
Prof. Kruse (RIP), den ich in Leverkusen treffen durfte formulierte das eleganter mit „und bist Du nicht willig, so brauche ich Geduld“.
Die meisten Menschen denken nicht abstrakt, tun sich mit Mathematik oder Systemtheorie schwer. Daher erklären sie Menschen, die das besser können als sie oft als krank oder gar verrückt (z.B. ADHS). Wir schauen lieber in die Tiefe. Ein Blick in unser Bildungssystem verrät, wie wir unsere Deutungshoheit am liebsten organisieren. Und diese tiefen Bilder verbinden wir. Dafür haben wir die trivialisierende Relationen-Theorie erfunden (in der Gestalttheorie geht man darauf kritischer ein). Trivialität versteht der Mensch. Abgegrenzte Bereiche, die logisch miteinander verbunden sind um Realität für den Menschen auf ein Niveau zu bringen, welches das recht limitierte Gehirn im Vergleich zur hyperkomplexen Realität des verbundenen Ganzen versteht. Modelle, deren Ungenauigkeit in der Digitalisierung zunehmend zum Problem werden.
Ein Beispiel muss her, damit das, was ich hier allgemein beschreibe durch Spezielles verstanden werden kann. In der Politik sehen wir den Trend der relativen Verdummung, des Verlustes der Deutungshoheit überdeutlich. So machen wir uns zunehmend über Politiker dumm mit wohlgemeinten Meinungen lustig, obwohl Sokrates davor warnte. Denn wer ständig über Menschen spricht und sich über deren Dummheit lustig macht stellt sich selber auf die Bühne des Spottes. Wenn wir betrachten, wer derzeit alles über Menschen redet erkennen wir, fast jeder ist mittlerweile von dem Virus der Dummheit befallen+. Sokrates ermahnte: Normale Menschen reden über Dinge und Kluge über Ideen. Dafür muss man jedoch das Spezielle vom Allgemeinen unterscheiden können. Etwas, womit sich viele Menschen schwer zu tun scheinen. Warum eigentlich?
Zurück zur Politik. Dort wählen wir traditionell Repräsentanten, Parlamentarier, die für uns das politische Geschehen interpretieren sollen und wollen. Und da deren Qualifikation in einer hyper-komplexen Welt nicht mehr ausreicht kritisieren wir alle das, was heute so deutlich wird, wie noch nie im ganzen Leben zuvor: menschliche Tätigkeit und menschliche Untätigkeit im Kontext zum Weltgeschehen, gemessen am Sinn. Als z.B. CORONA kam war uns im Institut klar, das kann nicht gutgehen. Ein Bankkaufmann als Gesundheitsminister, der ein in der Tiefe zergliedertes Krankheitssystem über Gesetze und Geldmittel steuert gegen einen hochagilen Virus, der wie die Digitalisierung alles aufgrund seiner eigenen Trivialität miteinander verbindet, wo der Mensch Bestandteil ist (sozio-technische Systeme). Einfalt schafft bekanntlich Vielfalt. Da uns bereits im Januar 2020 klar war, dass der Virus in allen unseren sozio-technischen Systemen (wie die Digitalisierung -0/1 ist an Trivialität kaum zu übertreffen- auch) sich ausbreiten wird hatten wir es mit einer hyperkomplexen und dynamischen sogenannten „knightschen Unsicherheit“ zu tun, die höchste Intelligenz erfordert. Also eine unbekannte (Tiefe) Unbekannte (Verbindung) mit unbekannter Relevanz. Es war klar, Spahn ist ein Mensch mit nicht auffällig erhöhter Intelligenz wie z.B. ein Stephen Hawking. Und da nur Spahn die Deutungsmacht für unsere Gesellschaft in Gesundheitsfragen neben dem Kanzler (für die politische Funktion) und Bundespräsidenten (für alle 4 Sektoren der Gesellschaft) in der Allgemeinheit hat war uns klar, wir werden an der Aufgabe COVID verstehen und lösen zu müssen mit Ansage scheitern. Das hat auch einen zweiten Grund, den aber kaum ein Mensch versteht, der sich nicht die Mühe gibt Systeme zu verstehen: Unser Rechtssystem (das ist die vornehmlich konstruierte Logik unseres gesellschaftlichen Systems) ist ein deduktives System. Neues erkennt man aber weder deduktiv noch induktiv sondern abduktiv. Abduktion ist eine vollkommen inverse Denkweise. Dort schließt man rückwärts von der Wirkung wahrscheinlich, nicht sicher (!) auf die Ursache. So kommt einzig neues Bewusstsein in die Welt. Und dafür sind die meisten unserer Systeme nicht programmiert. Wir haben Machtsysteme mit Menschen in der Mitte organisiert, die sich anmaßen nun auch den Wandel bestimmen zu können. Das ist in etwa so, als ob man mit seinem Auto selbstbewusst den Ozean überqueren möchte.
Wenn man Neues in die Welt holen will, dann muss man Platons Höhle (die eigentlich von seinem Lehrer Sokrates beschrieben wurde) verlassen, was den meisten ängstlichen Menschen aber ein Graus ist. Daher konstruieren wir ja gerade unsere Denkhöhlen als Konstruktionen, die dann geregelt werden. Ein Framework of Freedom des sozialen Miteinanders.
In diesem Artikel werden und wollen wir nicht alles wiederholen, was wir in den letzten 2 Jahren auf LinkedIn in unserer Erkenntnisreise zur Digitalisierung gepostet haben. Dafür wurde bereits ein Buchprojekt angestoßen. Mal schauen, ob ich als Privatier dazu die Motivation und Muße finden werde.
Gehen wir nun zurück zum Anfang, warum ich mich als Privatier für unsere Gesellschaft einsetze, zeitlich und auch finanziell: 2015 analysierten wir die Digitalisierung in und für einen deutschen Weltkonzern. Nicht nur im Speziellen, also was digitale, technische Möglichkeiten für konkrete Produkte, Kunden, Aufgaben, Prozesse bedeutet. Wir beleuchteten, was die Digitalisierung insgesamt, allgemein, vom Prinzip her mit der Welt anstellt, welche Paradigmen, Konstruktionen sich ändern, und, was mit dem Menschen passiert, der sich ja ins Zentrum des Weltgeschehens überheblich gestellt hat (Krone der Schöpfung). Wir fragten auch, da der Konzern weltweit operierte, wo ist der sinnvollste Ort für die Beschäftigung mit der Digitalisierung? Ist es in der komplexen EU Demokratie in sozialer Marktwirtschaft (der „goldenen Mitte“), oder ist es dort, wo wir bereits Vertreter hatten, im Silicon Valley, dessen Ursprung ich in den 90er in enger Zusammenarbeit als Xerox Firstline-Manager DACH mit dem PARC (Palo Alto Research Center) kennen lernen durfte? Oder doch eher China, einem zentralen Kontrollsystem, welches durch den „Kontroll-Überschuss“ der Digitalisierung (vgl. Dirk Baecker) natürlich bevorzugt wird und dazu im Gegensatz zu unserer linearen unterkomplexen Denkweise das 5.000 Jahre alte Buch der Wandlung in seiner Kultur tief verankert hat?
Das was wir erkannten war ungeheuerlich. In vielfacher Hinsicht. Wir erkannten die Naivität, mit der alle dem Trend, den kurzfristigen Vorteilen der Digitalisierung hinterher laufen um schließlich so abhängig von der Technik zu sein, dass man sie nicht mehr versteht. In einem Bericht haben wir bereits den Vergleich der Digitalisierung mit süchtig machenden Drogen beleuchtet.
Nassehi schrieb 2019 sehr passend in Muster - Theorie der Digitalen Gesellschaft über die beginnende Abhängigkeit der Menschen und sozio-technischen Systeme von technischen Funktionen, die einfach funktionieren und nicht mehr in Frage gestellt, weil gar nicht mehr verstanden werden. Funktionen müssen nur funktionieren. Egal ob man diese versteht oder nicht. Wie abhängig wir alle mittlerweile sind erahnen wir, merken es aber erst, wenn Navigationssystem, Taschenrechner, Computer, künstliche Intelligenz nicht mehr funktionieren. Kommen Sie überhaupt noch ohne Computer, ohne Web mit ihrem Leben klar? Wenn ihr Wagen liegen bleibt, können Sie diesen dann überhaupt noch selbständig reparieren?
Gehen wir nun intellektuell gleich in die Vollen. Was ist überhaupt Realität? Diese Frage haben wir als ROMI Institut allgemeiner und gründlicher betrachtet, als es der gewöhnliche Mensch macht. Dieter Gräfen on LinkedIn: #Macht #Sinn #Deutungshoheit | 30 comments
Der Mensch hat sich seine Realität konstruiert. Unser Weltbild basiert auf falschen, da ungenauen Konstruktionen. Das wissen wir, zumindest in der Wissenschaft seit 1952 als mathematisch bewiesen wurde, dass der Wiener Kreis sich mit seiner Fokussierung auf das Sichtbare und die Logik verlaufen hatte und von der Realität weg führte. Die Wiedergeburt des deutschen Idealismus, der Metaphysik usw.
Doch wir achten nicht mehr auf Wissenschaft, da wir diese selber abgetrennt haben. Darauf wiesen Schiller und Goethe vorausschauend hin. Das beschrieb ich vor ca. 3 Jahren mit dem Titel „Schiller hat die Digitalisierung verstanden, von Humboldt nicht“.
Im wirklichen Leben ignorieren wir ständig Wissenschaft, agieren unlogisch, gegen die Wahrheit. Der Film mit Leonardo de Caprio „Don´t Look Up!“ kennen vielleicht einige. Er ist keine Fiktion, sondern bittere Wahrheit. Mit einem Unterschied: nicht eine beobachtbare Materie (Kometen) bedrohen unsere Existenz , sondern etwas Unsichtbares, die Digitalisierung und ihre ungeheuerliche Sprengkraft auf die Stellung des Menschen und alle Systeme, wo Menschen noch das Sagen haben.
Die Definition, dass der Mensch ein logisches Tier ist wird durch den Menschen selber ad absurdum durch seine Taten und Strukturen geführt. So ernähren wir uns ungesund, selbst wenn wir Diabetes Typ 2 haben. Wir rauchen, trinken Alkohol und haben trotzdem ein Selbstbewusstsein entwickelt, welches in Homo Deus und der Anmaßung „Krone der Schöpfung“ die Spitze des Eisbergs erreicht haben. Und dabei sind wir als Menschen einfachsten Computern unterlegen. Unsere Dummheit, unsere Gier ist weitaus größer als gedacht. Wir richten uns z.B. als einziges Tier auf dieser Welt selber hin, indem wir uns unserer Lebensgrundlage, der Natur entziehen. Und das obwohl wir als einziges Tier #Metakognition beherrschen. Theoretisch. Unserer Unfähigkeit das Ganze zu verstehen (es ist schlicht zu komplex für unser Gehirn) bilden wir uns ein, das Weltgeschehen sehr wohl interpretieren und sogar Natur gestalten zu können, da wir einzelne Aspekte ja sehr wohl verstehen.
Um auf die Gefahr der eigenen (System) Dummheit aufmerksam zu machen verwenden wir im ROMI-Institut eine zentrale Formel:
Die notwendige Entscheidungskompetenz (nEK) ist eine Funktion der Komplexität und Dynamik.
Wenn Sie die Intelligenz eines Menschen oder Systems testen wollen, dann Erhöhen sie die Komplexität und die Geschwindigkeit, bis der Mensch scheitert, aufgibt. Jedes vernünftige Computerspiel funktioniert so. Es wird schneller und komplexer bis man scheitert. Prof. Dörner, über den wir auf unserer Reise mehrfach berichteten machte das mit seinen Planspielen wissenschaftlich. Prof. Vester trat an, um den Menschen methodisch zu unterstützen, dass er zu einer höheren Intelligenz (Dynaxibilität) befähigt wird. 2000 wechselte ich so zu einem Schweizer Startup, die diese Methoden für Strategie-Abteilungen nutzten. Leider fiel auch hier der Sinn der Gier zum Opfer, als erkannt wurde, dass damit Milliarden zu verdienen sind. Als globaler Vertriebsdirektor hatte ich Einblicke, wie „ehrbare“ Wirtschaftsgrößen selbst vor Betrug nicht Halt machten. Keiner der Beteiligten wurde bestraft. Den Schaden trugen die Anleger.
Wenn ich mich heute mit CEOs, Beratern unterhalte, dann bemerke ich oft die Schwierigkeiten, die geschaffenen Konstruktionen überhaupt selber noch zu verstehen. Denn vieles was in organisatorischer Gestaltung gemacht wird ist unreflektiert übernommen. Quasi wie oben das mit den Funktionen. Es werden Dinge gemacht, die man gar nicht richtig versteht, die an der eigenen Metakognition (dem Wissen über das Wissen) vorbei gehen.
Im Grunde haben wir unsere Welt nach einfachsten Logiken organisiert, damit auch Menschen mit einfachster Bildung und Intelligenz sich darin zurecht finden. Menschen vertrauen auf das Funktionieren anderer Menschen. In Krisen, Kriegen, Auseinandersetzungen erkennen wir dann, dass das Ganze so kompliziert ist, dass wir es gar nicht mehr verstehen. Putin hat daraus wie die Chinesen eine Strategie gemacht. Erst anderen Staaten helfen (Vertrauen aufbauen), dann durch komplexe Leistungen abhängig machen, um dann eigene Machtinteressen durchsetzen. Auch hier erkennen wir ganz ähnliche Handlungsweisen wie bei Drogen-Dealern.
In diesem Artikel wollen wir auf die Deutungshoheit fokussieren und nicht auf unsere Gesamtwelt. Also fragen wir uns, wie haben wir die Deutung in unseren Unternehmen, in der Wissenschaft, in der Politik und im Recht (das sind die 4 Sektoren unserer Gesellschaft) organisiert? Wer reflektiert eigentlich, ob die Menschen, denen wir die Verantwortung für diese Deutung übertragen haben, den Entwicklungen nicht nur zu Show folgen (können)? Wie haben wir Metakognition organisiert? Wer schaut auf die Symmetrie zwischen Sinn, Macht und Kommunikation in der Deutungshoheit?
Kaum ein Mensch stellt sich so eine allgemeine Frage. Und, das ist mein zentrale These, daher scheitern wir alle im Speziellen. Blind, wie in Platons Erkenntnishöhle. Das Ende der menschlichen Deutungshoheit scheint erreicht.
Schauen wir uns unsere Organisationen an. Wie, erkennt, deutet man Organisationen? Klar, zuerst durch das Organigramm und dann feiner in der Prozesslandkarte. Im Organigramm sehen wir Kästchen (Relationen, dazu später mehr). In jedem abgetrennten Kästchen steht eine generische Beschreibung der Verantwortung, für welche ein Mensch mit seiner -wie wir gesehen haben- eingeschränkten Deutungshoheit Verantwortung trägt. Die brutale Wahrheit, das ungemanagte Risiko durch die Digitalisierung und damit ausufernde Zunahme der Komplexität und Dynamik ist, dass diese Menschen alle ihre Verantwortung nicht mehr wahrnehmen können. Doch wer gibt das schon bereitwillig zu?
Ich sage Unternehmen wie BIOSS goldene Zeiten voraus Kompetenzen transparent zu machen. Das Ende der Show (vgl. Prof. S. Kühls Show-Seite) hat vor dem globalen Spiegel der Daten längst begonnen. Dieser Spiegel vergisst im Vergleich zu unserem Kanzler nichts, mit allen Vor- und Nachteilen.
Die AOK berichtet: „Seit 2010 haben die Krankheitstage aufgrund psychischer Erkrankungen um 56 Prozent zugenommen . Außerdem führen diese Erkrankungen nach wie vor zu auffallend langen Ausfallzeiten . Mit 30,3 Tagen je Fall dauerten sie 2020 mehr als doppelt so lange wie der Durchschnitt mit 13,8 Tagen je Fall.“.
Das ROMI Institut sagt eine weitere Zunahme von Burnout bei Menschen und auch bei sozio-technischen Systemen voraus, die sich der Digitalisierung weiter nicht allgemein durch Metakognition stellen. Und da ROMI hilft haben wir hierfür ein Transformationsinstitut dort geschaffen, wo Arbeiten am (plastischen) Bewusstsein besonders gut gelingt. Am Mittelmeer. Dort wo das dafür notwendige Oxytocin natürlich in der Natur entsteht. Nach systemischen Methoden wie auch des MIT (Dr. Swart) und Human Design uvm.
Kommen wir langsam zum Ende. Die Bedeutung der Deutungskompetenz für unsere Handlung und in unseren sozio-technsichen Systemen hat der Soziologe A. Giddens beschrieben und darin die unsinnige Dualität (der Postkutschenzeit) zwischen Objektivismus (rechte Domäne) und Subjektivismus (linke Domäne) längst aufgelöst. Aber auch hier hinken wir der Wissenschaft noch um Jahre hinter her. Aber das ist der Stoff für einen nächsten Artikel.
Wenn Sie gut aufgepasst haben bin ich Ihnen noch etwas schuldig. Zum Thema Relationen, die ich als notwendiges Konstrukt unserer limitierten menschlichen Intelligenz bezeichne. Wir als Menschen sind durch eine limitierte Intelligenz gekennzeichnet. Auch wenn unsere Fähigkeiten, besonders zur Metakognition einzigartig im Vergleich mit anderen Lebewesen ist, so sind wir doch deutlich limitiert. Das fängt in der Informationsaufnahme an und setzt sich in den einzelnen Funktionen des Bewusstseins in der Logik, der Emotionalität, der Motivation, der Intuition, der Kreativität und auch der Gut-Brain-Connection fort. Wir müssen baulich bedingt Modelle schaffen, welche die Welt in ihrer definierten Unschärfe erahnen lassen und Handlungen ableiten, die mit größter Wahrscheinlichkeit passend sind. Daher bilden wir abgetrennte Abbilder der Welt als Elemente mit Namen („am Anfang war das Wort“). Theoretisch stehen in dieser vereinfachten Relationen-Konstruktion Elemente in einer Menge in bestimmten (limitierten) Beziehungen (=Relationen) zueinander. Der einfachste Fall sind binäre Relationen von genau einem Element in zwei abgetrennten Mengen. Relationen bilden wir als Mengen, als Graphen oder als Tabelle, Matrix ab.
Vester forderte uns auf, vernetzter zu denken und setze dafür besonders Graphen ein. Doch dies kann kein befriedigender Ansatz sein; ein Grund dafür, wieso seine Tools sich nicht weiter ausbreiteten? Denn zum einen fokussiert er hierbei nicht auf das ganze Bewusstsein, sondern nur auf die Logik. Zum anderen nutzt er relationales Denken in einer verbundenen Welt.
Und nun die zentrale Frage, wie kann man beschränktes menschliches Denken auf eine höhere Ebene der Dynaxibilität bringen? Hierzu tausche ich seit einiger Zeit besonders erhellend mit Johanna Ankenbauer aus. Sie verwendet den schönen Begriff der Co-Intelligence. Das ist sehr nah an unserem Bild im ROMI Institut, wo wir zu Fragestellungen die 360 Grad Kompetenz in seinen notwendigen Spektralfarben zusammen bringen. Nicht relational, sondern verschmolzen. Der einzelne Mensch steht bei uns nicht im Mittelpunkt, es ist immer nur die Aufgabe. Und diese gilt es zu organisieren. In den nächsten Wochen erscheint hierzu ein Basisartikel, den ich gemeinsam mit Prof. Göbel von der HSU (Bundeswehruniversität in Hamburg) schreiben durfte. Nach dem Digitalen Elefanten wieder ein Artikel, der sich mit dem immer wichtiger werdenden Grundsätzlichen beschäftigt.
Heute durfte ich mit Prof. Dr. Kathrin Köster zur Frage austauschen, wie man sich in einer immer komplexeren und dynamischeren Welt überhaupt noch als Mensch zurecht findet und wie wir eine Welt gestalten wollen, in welcher der Mensch nicht zum Computer wird. Konrad Zuse hatte uns davor eindringlich gewarnt. Doch wer managet dieses Risiko, wenn nicht wir selber?! Dazu müssen wir aber zuerst aufwachen. Kathrin Köster hilft dabei wie das ROMI Institut.
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